Auch Flüge gestrichen

Sturmflut an Ostseeküsten: Fährverkehr gestoppt

Ausland
20.10.2023 12:45

Die für den Westteil der Ostsee erwartete Sturmflut hat den deutsch-dänischen Fährverkehr vorerst gestoppt. Wie die Reederei Scandlines am Freitag mitteilte, musste wegen extrem starker Ostwinde der Fährbetrieb auf den Strecken Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser vorübergehend eingestellt werden. Am Kopenhagener Flughafen fällt am Freitag aufgrund des Sturms über der Ostsee rund jeder zehnte Flug aus. In England forderte das Wetter sogar ein Todesopfer (siehe Video oben).

Bisher seien 71 von 750 geplanten Flügen von und nach Kopenhagen abgesagt worden, teilte der Flughafen am Freitagmorgen via Twitter mit. Demnach seien außerdem relativ viele Verspätungen zu erwarten.

Meterhohe Sturmflut trifft Dänemark
Dänemarks Meteorologisches Institut (DMI) kündigte für Freitag Sturmböen im Süden und Osten des Landes an. Die durch den Ostwind ausgelöste Sturmflut könne laut DMI an den südlichen und östlichen Küsten in Dänemark zu einem Wasserstand bis zu 2,4 Metern über dem Normalwert führen.

Im deutschen Rostock, wo schon am Donnerstagabend keine Fähren mehr ablegten, wurden für Freitag alle neun Abfahrten gestrichen und auch für Samstag die erste Abfahrt um 0.45 Uhr abgesagt. Auch in der Gegenrichtung würden somit keine Schiffe verkehren. Der reguläre Fahrplan werde voraussichtlich Samstagfrüh wieder aufgenommen, hieß es. An der Ostseeküste sind wegen der Sturmflut die ersten Straßen und Uferbereiche vom Hochwasser überschwemmt worden. So standen am Freitagmorgen sowohl in Wismar als auch in Kiel und und Flensburg bereits zahlreiche Straßen unter Wasser.

„Orkanartige Böen möglich“
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht davon aus, dass das Sturmtief über der Ostsee am Freitagnachmittag seinen Höhepunkt erreichen und nach Mitternacht langsam abklingen wird. “Bis etwa zwei Uhr nachts sind dann an der Ostseeküste und den Inseln orkanartige Böen möglich", sagte DWD-Meteorologin Anne Wiese der dpa in Hamburg.

Wie die Reederei Scandlines am Freitag mitteilte, musste wegen extrem starker Ostwinde zudem der Fährbetrieb auf den Strecken Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser vorübergehend eingestellt werden. Am Kopenhagener Flughafen fällt am Freitag aufgrund des Sturms über der Ostsee rund jeder zehnte Flug aus.

Heftiger Wind drückt Wasser an die Küste
Sturmfluten entstehen durch starken Wind, der das Wasser an die Küste drückt. Der gleiche Wind drückt an der Nordsee das Wasser weg und es kommt zu extrem niedrigen Wasserständen. Auch das hatte am Freitagmorgen bereits Auswirkungen auf den Schiffverkehr.

So sind zahlreiche Fähren zu den Inseln ausgefallen. Am Morgen blieben die Fähren zwischen Föhr, Amrum und Dagebüll der Wyker Dampfschiffs-Reederei an Land und auch zwischen Pellworm und Nordstrand fielen mehrere Fähren aus. Die Inseln Juist, Baltrum, Spiekeroog und Wangerooge waren am Freitag nicht mit Fährschiffen zu erreichen, wie die Fährgesellschaften auf ihren Internetseiten mitteilten. Für Wangerooge sollte der Fährverkehr auch am Samstag ausfallen. Im Fährverkehr zu den Inseln Langeoog und Norderney kam es am Freitag zu Ausfällen und veränderten Abfahrtszeiten.

Feuerwehren in Norddeutschland im Einsatz
Wegen des Sturms waren die Feuerwehren auch andernorts im Einsatz. So war auf der Strecke zwischen Neumünster und Brokstedt ein Baum auf die Gleise gestürzt. Der Regionalverkehr zwischen Hamburg und Kiel wurde zum Teil eingestellt. Es fuhren Ersatzbusse. Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten hatten zudem angesichts des Sturms davor gewarnt, die Wälder zu betreten. Bei Sturm könnten in den Wäldern starke Äste abbrechen und Bäume umstürzen, was den Aufenthalt in den Wäldern lebensgefährlich mache.

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