4 Jahre auf der Flucht

Brisantes Ende der Entführung des kleinen „Phin“

Burgenland
21.10.2023 06:00

Voll im Gang sind die Ermittlungen im spektakulären Fall jener Burgenländerin, die seit 2019 mit ihrem Kind quer durch Europa auf der Flucht war. Wieder retour in der Heimat, geriet die 36-Jährige in den Fokus der Fahnder. Einmal ist sie der Polizei knapp entkommen, ein zweites Mal aber nicht mehr …

Der Fall von Desiree Jaqueline K. (36) aus dem Bezirk Oberwart hatte international für großes Aufsehen gesorgt. Als am 12. Februar 2019 das Gericht in Wiener Neustadt (NÖ) entschieden hatte, dem Vater des Buben das alleinige Sorgerecht zuzusprechen, schnappte die Mutter ihren Sohn und machte sich mit ihm in einem alten Auto aus dem Staub.

Ihre Flucht dürfte laut den Ermittlern geplant gewesen sein, Helfer unterstützten die hochbrisante Tour. Von Österreich führte die erste Etappe in die Schweiz zu einer Bekannten. Knapp zwei Wochen später ging die Abgängigkeitsanzeige bei der Polizei ein. Doch da waren K. und ihr Kind mit dem Spitznamen „Phin“ schon auf dem Weg nach Spanien. Nach einem Aufenthalt Anfang März in Barcelona verschlug es die Mutter nach Portugal. In der südlichen Region Alentejo schloss sich die Burgenländerin einer Wanderkommune zweier Deutscher an. „K. hat ihre Familie um Überweisung von Geld an die Kommune gebeten“, heißt es aus dem Fahndungsprotokoll. Zu dieser Zeit war K. schon zur Verhaftung ausgeschrieben.

Beim Fischteich in Burgau ist die Gesuchte aufgetaucht, sie entkam zunächst noch der Polizei. (Bild: Christian schulter)
Beim Fischteich in Burgau ist die Gesuchte aufgetaucht, sie entkam zunächst noch der Polizei.

Nach vier Jahren Flucht - Rückkehr in Heimat
Nach mehr als vier Jahren Flucht quer durch Europa tauchte die Entführerin in der Heimat wieder auf. Mit einem Mann aus Litauen am Steuer eines Kleinbusses war die 36-Jährige am 4. Oktober in den frühen Morgenstunden bei einem Fischteich in Burgau im steirisch-burgenländischen Grenzgebiet vorgefahren und aufgefallen. Dort erfolgte der Zugriff der Fahnder. Doch die gesuchte Frau dürfte Lunte gerochen haben, sie war weg. Bei dem Mann hat es sich offenbar um eine Zufallsbekanntschaft gehandelt. Der vorerst Verdächtige dürfte von der Kindesentführung nichts gewusst haben. Er ist auf freiem Fuß.

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Der Zugriff erfolgte am Hochkogel in Burgauberg. Der Lenker des Kleinbusses ist wieder auf freiem Fuß. Der litauische Bekannte der gesuchten Frau dürfte von der Kindesentführung nichts gewusst haben.

Ein Sachverständiger

Flüchtige von Polizei geschnappt
Am 5. Oktober schnappte die Falle zu. Erneut wurde Desiree Jaqueline K. in einem Kleinbus gesichtet. Diesmal war die 36-Jährige am Hochkogel in der Gemeinde Burgauberg-Neudauberg im Bezirk Güssing aufgetaucht. Jetzt konnte sie der Polizei und den Ermittlern des Landeskriminalamtes nicht mehr entkommen. Nach der Festnahme war sie - wie berichtet - in die Justizanstalt Eisenstadt überstellt worden. „Die operative Zielfahndung der Polizei war eine Meisterleistung. Alle Möglichkeiten, die rechtlich erlaubt sind, wurden ausgeschöpft“, wird der erfolgreiche Einsatz in juristischen Kreisen gelobt.

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