Auch AUA reagiert

Österreich verhängt Reisewarnung für den Libanon

Österreich
20.10.2023 19:43

Das Außenministerium warnt vor allen Reisen in den Libanon. Österreicher werden aufgefordert, den Libanon zu verlassen. Begründet wurde die Reisewarnung (höchste Sicherheitsstufe 6) mit der Sicherheitslage für Ausländer im Libanon, die „aufgrund der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Hisbollah und Israel zurzeit äußerst volatil“ sei. Zuvor hatte die Austrian Airlines (AUA) bekanntgegeben, sämtliche Flüge nach Israel, Beirut und Libanon vorerst bis 31. Oktober auszusetzen.

„Eine Eskalation der Lage sowie eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden“, warnte eine Sprecherin. Es sei mit Straßenblockaden und Protesten zu rechnen. Immer mehr Fluglinien stellen ihren Betrieb von und nach Beirut ein. Österreichern im Libanon wird dringend empfohlen, den Anweisungen der libanesischen Behörden Folge zu leisten, die Nachrichten zu verfolgen und sich bei der Botschaft in Beirut zu melden bzw. sich beim Außenministerium zu reiseregistrieren.

Hisbollah: Solidarität mit Hamas
Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen haben auch die Spannungen und der gegenseitige Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze zugenommen. Dabei gab es auf beiden Seiten bereits Tote. Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte die einflussreiche, libanesische Hisbollah-Miliz sogleich ihre „Solidarität“ mit der Hamas erklärt.

(Bild: EPA)
(Bild: APA/AFP/Ali DIA)

International wird daher ein Übergreifen des Krieges auf andere Länder der Region befürchtet. Deutschland, die USA und Großbritannien forderten ihre Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag zur Ausreise aus dem Libanon auf. „Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden“, erklärte das Auswärtige Amt am Donnerstag in Berlin. Am Freitag zog die niederländische Regierung mit einem solchen Appell nach.

Nach tagelangen Spannungen an der Grenze zum Libanon hat das israelische Militär am Freitag die Evakuierung der nordisraelischen Stadt Kiryat Shmona bekanntgegeben. Wie die Armee mitteilte, sollen die rund 25.000 Einwohnerinnen und Einwohner die Stadt verlassen und in staatlich finanzierte Unterkünfte gebracht werden. An der israelisch-libanesischen Grenze kam es indes am Freitag erneut zu Gefechten.

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Eine Eskalation der Lage sowie eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden.

Sprecherin des Außenministeriums zur Libanon-Lage

Nach Angaben der israelischen Armee vom Freitag hätten sich drei Hisbollah-Kämpfer im Grenzgebiet aufgehalten, woraufhin die Armee mit Angriffen aus der Luft reagierte. Israelische Scharfschützen hätten außerdem auf bewaffnete Männer geschossen, die im Grenzgebiet identifiziert wurden.

Es seien zudem mindestens 20 Abschüsse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet registriert worden, darunter seien auch Panzerabwehrraketen gewesen. Das israelische Militär reagierte nach eigenen Angaben mit Artillerie. Die Schiitenmiliz Hisbollah erklärte, Lenkflugkörper auf israelisches Gebiet abgefeuert zu haben.

AUA und Lufthansa setzen Israel-Linienflüge bis 31.10. aus 
Die Lufthansa und ihre Töchter Swiss, Brussels und Austrian Airlines (AUA) fliegen angesichts des Krieges in Israel weiter nicht den Flughafen Ben Gurion an. Auch Verbindungen nach Beirut im benachbarten Libanon bleiben ausgesetzt. Die regulären Flüge von und nach Tel Aviv und Beirut sämtlicher Gesellschaften der Lufthansa-Gruppe blieben aus Sicherheitsgründen bis einschließlich 31. Oktober ausgesetzt, teilte das Unternehmen am Freitag in Frankfurt mit.

AUA: „Bedauern, diese Entscheidung treffen zu müssen
Man beobachte die Lage weiterhin intensiv und stehe im engen Kontakt mit den Behörden, erklärte die Lufthansa. „Aufgrund der sich weiterhin unklar entwickelnden Situation in Israel und nach intensiver Analyse der Lage hat Austrian sich entschieden, ihre regulären Flüge von und nach Tel Aviv bis einschließlich Dienstag, 31. Oktober auszusetzen“, heißt auf der AUA-Website. Man bedauere, „diese Entscheidung treffen zu müssen“.

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