Hans-Dichand-Akademie

„Lieber rausgehen als der Inszenierung glauben“

Medien
26.10.2023 07:00

Sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Hans-Dichand-Akademie dürfen sich seit kurzem akademische Journalistinnen und Journalisten nennen. Darunter sind die Redakteurin Elisa Torner (Kronen Zeitung Salzburg) und die Onlineredakteurinnen Mara Tremschnig sowie Katharina Wurzer (beide Wien). Sie haben sich im Lehrgang unter anderem damit beschäftigt, wie Geschichten spannend erzählt werden können und welche Wirkung Bilder haben. Zudem hat jede Person eine Abschlussarbeit verfasst.

Elisa Torner ist seit 2,5 Jahren für Kultur und Gesellschaft bei der Kronen Zeitung in Salzburg zuständig. „Speziell in meinem Ressort gibt es viele Geschichten, die das Leben schreibt, auf keinen Fall aber die Agenten und PR-Agenturen der Akteure. Umso wichtiger ist es, dass ich mir vor Ort selber ein Bild der Lage mache. Mit den Leuten ins Reden zu kommen, bringt erst die wirklich wichtigen und spannenden Geschichten ans Licht“, ist Elisa überzeugt.

Das war auch das Thema ihrer Abschlussarbeit. Die Redakteurin erläuterte, warum sich Journalistinnen und Journalisten auch in Zeiten von Social Media und Co noch aus dem Büro bewegen sollen und welche Nachteile es hat, sich nur auf Presseaussendungen und Co zu verlassen.

Elisa Torner (2. v. r.) mit den Kollegen Kronberger, Schulz und Snobe (von links) (Bild: Andreas Tröster)
Elisa Torner (2. v. r.) mit den Kollegen Kronberger, Schulz und Snobe (von links)
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Mit den Leuten ins Reden zu kommen, bringt erst die wirklich wichtigen und spannenden Geschichten ans Licht.

Elisa Torner, Kronen Zeitung Salzburg

Gefahr der Inszenierung 
So kann Informationsmaterial über Politiker beispielsweise inszeniert sein, sagt Onlineredakteurin Mara Tremschnig. Sie hat sich in ihrer Abschlussarbeit damit auseinandergesetzt, wie Politikerinnen, Politiker, Presseagenturen und Co versuchen, die Berichterstattung zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Wie können gewünschte Botschaften erfolgreich übermittelt werden und warum ist das überhaupt wichtig?

Maras Arbeit beantwortet diese Fragen nicht nur, sondern geht auch darauf ein, wie Bewusstsein für Message Control geschaffen werden kann. Die gebürtige Kärntnerin ist seit 2006 für krone.at tätig und berichtet über tagesaktuelle Ereignisse in Österreich und auf der ganzen Welt.

Über die Hans-Dichand-Akademie

  • Die Hans-Dichand-Akademie wurde 2021 von der Kronen Zeitung gemeinsam mit der Fachhochschule Joanneum in Graz ins Leben gerufen.
  • In zwei Semestern bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem Inhalte wie Medienrecht, das Schreiben unterschiedlicher Textsorten, Medienethik oder Überlegungen zum Spannungsfeld von Medien und Gesellschaft vermittelt.
  • Teilnehmen können nicht nur Redakteurinnen und Redakteure, sondern genauso Mitarbeitende aus den Bereichen IT, Grafik, etc.
  • Den ersten Lehrgang der „Krone“ haben 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgeschlossen, den zweiten sieben.

Werte unter Druck?
Im tagesaktuellen Journalismus bleibt oft nicht die Zeit, sich länger und intensiv mit einem Thema zu beschäftigen, weil dann bereits wieder das nächste folgt, erzählt Maras Kollegin Katharina Wurzer. Sie ist seit 1,5 Jahren bei krone.at in Wien. „Die Akademie war eine Möglichkeit, mehr in die Tiefe zu gehen, sich auszuprobieren und andere Bereiche wie Social Media und Datenjournalismus kennenzulernen.“

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Die Akademie war eine Möglichkeit, mehr in die Tiefe zu gehen und sich auszuprobieren.

Katharina Wurzer, Onlineredakteurin Wien

Katharina Wurzer (Bild: Christian Jauschowetz)
Katharina Wurzer

Ein Inhalt, der sie dabei besonders interessierte, war Ethik im Redaktionsalltag. Katharinas Arbeit ist einerseits der Frage nachgegangen, welche Werte und welches Selbstverständnis Österreichs Journalistinnen und Journalisten haben. Andererseits hat sie sich damit befasst, welchen Einfluss wirtschaftlicher und zeitlicher Druck im Alltag auf ethische Fragestellungen haben. Quellen waren mitunter der österreichische Journalismus-Report und eine Umfrage unter Kolleginnen und Kollegen.

„Wehrhafte Medien sind jetzt der einzige Garant für Orientierung und Meinungsbildung“, sagt, „Krone“-Geschäftsführer Gerhard Valeskini. Das sei vor allem in Zeiten weltpolitischer und wirtschaftlicher Krisen, die verunsichern, wichtig.

Anfang Oktober haben bereits acht weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Lehrgang begonnen. In den kommenden beiden Semestern stehen unter anderem Inhalte wie Social Media und der gegenseitige Einfluss von Gesellschaft und Medien auf dem Programm.

Den Lehrgang haben zudem Nina Auer, Verena Höchstätter, Marcel Tratnik und Magdalena Winkler abgeschlossen. Ihre Arbeiten werden im ersten Teil vorgestellt.

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