Während der Verkehr über den Tiroler Brennerpass zunahm, überqueren die Schweizer Alpenübergänge heute viel weniger Lkw als noch vor zehn Jahren. Der Verkehrsclub Österreich mahnt die EU und Österreich zum Umdenken.
„Mittlerweile fahren alleine über den Brenner mehr Lkw als über die Alpenübergänge der Schweiz und Frankreich zusammen.“ Diese Warnung untermauert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mit eindrücklichen Zahlen.
2,48 Millionen Lkw sind im Vorjahr über den Pass gerollt, der mittlerweile die Hauptlast im alpenquerenden Güterverkehr trägt. Die Zahl der jährlichen Fahrten über den Brenner ist in den letzten zehn Jahren um 720.000 gestiegen, während alle vier Alpenpässe der Schweiz im selben Zeitraum einen Rückgang um 150.000 Lkw auf 790.000 verzeichneten.
Das Maß des Erträglichen ist für die Anrainerinnen und Anrainer sowohl in Tirol als auch in Südtirol schon längst überschritten. Abgase und Lärm sind gesundheitsschädlich.
Katharina Jaschinsky, VCÖ
Alternativen zur Straße mehr fördern
Das Maß des Erträglichen sei für Anrainer in Nord- und Südtirol längst überschritten. Es brauche Lösungen - auf EU-Ebene und in Österreich, fordert Katharina Jaschinsky vom VCÖ. Das Prinzip des freien Warenverkehrs sei dadurch nicht gefährdet, da es sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene Ausweichrouten gäbe.
Um den Anteil des Schienengüterverkehrs zu erhöhen, brauche es mehr Kostenwahrheit auf der Straße, den Ausbau der Schiene und mehr Lkw-Kontrollen, damit Frächter, die rechtliche und technische Standards wahren, nicht im Nachteil sind.
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