Gaza-Grenze
UNICEF: Hilfen nur Tropfen auf dem heißen Stein
Am Samstag sind erste Hilfslieferungen aus Ägypten im Gazastreifen angekommen. 20 Lastwagen des Ägyptischen Roten Halbmonds passierten den Grenzübergang in Rafah, sie lieferten unter anderem Lebensmittel und Wasser. Diese Hilfen könnten aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein, warnte UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.
So habe die Organisation am Samstag nur Wasser für einen Tag für 22.000 Menschen nach Gaza schicken können. In der Gegend würden aber alleine mindestens eine Million Kinder und Jugendliche leben. Zudem werde aktuell nur mehr fünf Prozent der sonst üblichen Wassermenge produziert.
Hier sehen Sie den Hinweis von UNICEF.
Wie berichtet, wurde Samstagmorgen der Grenzübergang Rafah geöffnet. Auf dem ersten Konvoi waren 60 Tonnen Lebensmittel des UNO-Welternährungsprogramms (WFP), darunter Dosen mit Thunfisch, Mehl, Nudeln, Bohnen und Tomatenpaste. „Diese Nahrungsmittel werden dringend gebraucht, die Verhältnisse im Süden des Gazastreifens sind katastrophal“, sagte die WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain. Auf ägyptischer Seite seien noch weitere 930 Tonnen Lebensmittel, in den nächsten beiden Monaten sollen 1,1 Millionen Menschen unterstützt werden.
Nothilfekoordinator: „Menschen leiden seit Jahrzehnten“
Der UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths ist zuversichtlich, dass dem ersten humanitären Konvoi mit 20 Lastwagen zügig weitere folgen. „Ich bin zuversichtlich, dass diese Lieferung der Beginn einer nachhaltigen Anstrengung sein wird, die Menschen im Gazastreifen sicher, zuverlässig, bedingungslos und ungehindert mit lebensnotwendigen Gütern wie Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Treibstoff zu versorgen. Die Menschen im Gazastreifen leiden seit Jahrzehnten. Die internationale Gemeinschaft kann sie nicht weiter im Stich lassen“, sagte er am Samstag in Kairo.
Treib- und Brennstoffe sind laut einem Militärsprecher nicht Teil der Lieferungen. Zudem soll nur der Süden des Gazastreifens erreicht werden. Wie lange die Grenze jetzt offen bleiben sollte, war zunächst unklar. Israels Regierung hatte zugestimmt, den Grenzübergang zu öffnen, um der Bevölkerung Palästinas Wasser, Lebensmittel und Medikamente zu liefern. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden vermittelt.
Hier sehen Sie den Tweet des britischen Außenministers.
Einige Beobachterinnen und Beobachter befürchten, dass die Hilfe eine einmalige Sache bleiben könnte. „Die Hilfe ist eine Rettungsleine für die Leidenden. Aber sie darf keine einmalige Sache sein. Das Vereinigte Königreich setzt sich weiterhin für humanitären Zugang zum Gazastreifen ein“, schrieb der britische Außenminister James Cleverly am Samstag auf X (früher Twitter).
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