Einmal im Jahr färbt sich das Wasser des Burlinskoye-Sees in Sibirien rosa bis pink. Das spektakuläre Naturschauspiel zieht alljährlich viele Besucher an. Manche von ihnen kommen auch wegen einer weiteren Besonderheit: einem Zug, der quer durch das stark salzhaltige Gewässer fährt.
Verantwortlich für die spektakuläre Färbung des Sees im Altai, einem zentralasiatischen Hochgebirge, ist eine mikroskopisch kleine Alge namens Dunaliella salina, eines der wenigen Lebewesen, das in dem salzhaltigen Burlinskoye-See überleben kann. Bei hohen Licht- und Salzkonzentrationen kann sie in ihrem Inneren große Mengen an β-Carotin (die wichtigste Vorstufe von Vitamin A, Anm.) anreichern, das bis zu 14 Prozent des Trockengewichtes ausmachen kann.
Eines der salzigsten Gewässer der Welt
Der Burlinskoye-See ist eines der salzigsten Gewässer der Welt, die Dichte seines Wassers soll sogar höher als jene im Toten Meer sein. Unter der untersten Schlickschicht des Sees liegt eine Glaubersalz-Schicht, angeblich die größte diesbezügliche Lagerstätte Westsibiriens.
Bereits im 18. Jahrhundert begann hier die Salzproduktion. Heutzutage wird das Salz von Mai bis Oktober mit einem speziellen Zug, der auf unter der Wasseroberfläche verlegten Schienen durch den See pflügt (siehe Video oben), abgebaut.
Zar nannte See einst „königlichen Salzstreuer“
Mit dem Zug, dessen Lokomotive eine Mischung aus Schlamm und Salz aus dem See holt und auf die angehängten Waggons befördert, werden jährlich rund 65.000 Tonnen des ß-Carotin-haltigen Salzes aus dem See geholt, den Zar Peter der Große dereinst als „königlichen Salzstreuer“ bezeichnet haben soll.
Ein Teil davon wird vor allem in den asiatischen Raum exportiert, wo die Alge ein Bestandteil der Ernährung ist und auch in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt wird.
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