Trainer Raphael Laghnej zieht eine Bilanz über seine äußerst kurze Zeit bei Landesmeister Bischofshofen. Trotz des Aus im Pongau will der Mainzer unbedingt in Salzburg bleiben.
Mit einem 1:0 daheim gegen die Altach Juniors absolvierte Bischofshofen das erste Spiel – Halilovic wurde mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung ausgewechselt – nach der Amtszeit von Raphael Laghnej. Die endete Dienstag nach nur dreieinhalb Monaten. Offiziell „einvernehmlich“. Ob das auch hinter den Kulissen so war? „Das möchte ich weder bestätigen noch dementieren“, betont er.
Eigentlich hatte der Mainzer für zwei Jahre unterschrieben. Seine Aufgabe: Den Verein fußballerisch in eine neue Richtung führen. In enger Abstimmung mit Sportvorstand Mario Helmlinger, den er persönlich sehr schätzt. Und vor allem: in Ruhe. Doch diese Ruhe dürfte sich schnell ins Gegenteil gewandelt haben.
Ende zeichnete sich ab
Denn nicht jeder dürfte den gemeinsamen Weg mitgegangen sein und Laghnej sowie dessen gewichtige Rolle akzeptiert haben. „Es war deutlich herausfordernder, neue Strukturen einzuführen, als erwartet.“ Dass es (teils große) Auffassungsunterschiede gab, wurde mit der Zeit immer offensichtlicher. Laghnej hatte die 2. Liga – „das mittelfristige Ziel“ – kurz vor Amtsantritt gegenüber der „Krone“ als eine der Ambitionen für seinen Wechsel vom damaligen deutschen Zweitligisten Sandhausen nach Österreich genannt. Anfang September winkte BSK-Macher Patrick Reiter aber klar ab: „Das ist für uns kein Thema!“
Vor drei Wochen stürmte dann Sepp Reiter, der Vater des ehemaligen Judokas, beim Auswärtsspiel in Saalfelden von der Tribüne zur Bank und forderte den Cheftrainer impulsiv zum Wechseln auf. Ein öffentlicher Affront gegenüber dem Mainzer, der sich lautstark dagegen wehrte. Kurz darauf dürfte die Entscheidung zur Trennung wohl bereits gefallen sein.
„In Salzburg verliebt“
Verkündet wurde diese aber erst an dem Tag, als Laghnej nach einer zweiwöchigen Coronaerkrankung wieder das Training aufnehmen sollte. Der BSK hatte kurz davor ohne den Deutsch-Tunesier in Schwaz (2:6) das „schlechteste Spiel in sieben Jahren“ (Zitat Reiter) absolviert, der Macher Gespräche angekündigt.
„Das war ein riesiges Missverständnis“, resümierte der Übungsleiter abschließend zu seiner Zeit beim BSK. Den Schritt nach Salzburg bereut er aber nicht.Ganz im Gegenteil! „Ich habe mich in diese Stadt verliebt und will hier unbedingt weiter als Trainer arbeiten.“
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