Gefährlicher Weg
Riesige Flüchtlingszahl erreicht Kanarische Inseln
Am vergangenen Wochenende haben über 1400 Flüchtlinge die Küsten der Kanarischen Inseln erreicht. Der Weg dorthin gilt als lang und gefährlich. Wegen verstärkter Kontrollen im Mittelmeer hat diese Migrationsroute in den vergangenen Jahren dennoch an Bedeutung gewonnen.
Wie die Rettungsdienste des spanischen Archipels am Sonntag mitteilten, kamen zwischen Freitagabend und Sonntag insgesamt 1457 Menschen in mehreren Booten auf den Inseln an. Nach Angaben eines Sprechers stammten sie aus südlich der Sahara gelegenen Ländern.
Rekordzahl in einem Boot
Unter anderem landete am Samstag ein Holzboot mit 321 Menschen an Bord auf der Insel El Hierro, wie eine weitere Sprecherin der Rettungsdienste der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender TVE zeigte Bilder von der Ankunft des mit winkenden Menschen überfüllten Bootes im Hafen. So viele Menschen waren bisher noch nie von einem einzigen Boot über das Meer zu den Kanarischen Inseln gebracht worden.
Flüchtlingszahl steigt
Nach den jüngsten Zahlen des spanischen Innenministeriums haben zwischen dem 1. Jänner und dem 15. Oktober 23.537 Migranten die Inselgruppe vor der Westküste Nordafrikas erreicht. Das sind 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In den ersten beiden Oktoberwochen kamen 8561 Migranten auf die Kanarischen Inseln, Medienberichten zufolge die höchste Zahl seit 2006.
Innenminister Fernando Grande-Marlaska führte bei einem Besuch des Archipels vergangene Woche den „Wiederanstieg“ der Migrantenzahlen auf eine „Destabilisierung der Sahelzone“ zurück.
Spanien in Sorge
Spanien hat sich besorgt über den Anstieg der irregulären Migration in diesem Jahr geäußert. Das Euroland hat bereits erklärt, dass es die Situation ohne die Hilfe der EU nicht bewältigen könne. Die atlantische Migrationsroute zu den Kanarischen Inseln, die in der Regel von afrikanischen Migranten aus Ländern südlich der Sahara genutzt wird, ist eine der tödlichsten der Welt.
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