Nach dem 1:4 gegen Stripfing hatte St. Pöltens Sport-Geschäftsführer Jan Schlaudraff im Gespräch mit der „Krone“ noch die Garantie abgegeben, dass das Trainerduo Helm/Pogatetz auch gegen Leoben auf der Bank sitzen würde. So war’s schließlich – die 1:2-Heimpleite am Sonntag gegen die in den letzten sieben Spielen sieglosen Steirer führte aber beim Ex-Bayern-Profi zu einem Umdenken. „Wir werden eine Nacht drüber schlafen.“ Weil Sportvorstand Thomas Nentwich gestern nicht vor Ort war – ohne ihn können Schlaudraff und Sportdirektor Tino Wawra die Trainerfrage nicht entscheiden.
Alles deutet darauf hin, dass es heute zu einer Ablöse kommt. Nur ein Punkt aus den letzten fünf Spielen, als Titelanwärter zwölf Zähler Rückstand auf Platz eins, nur noch sechs vor der Abstiegszone – zuviel des Schlechten. Dass Keeper Stolz mit einem fürchterlichen Patzer bereits nach zwei Minuten die Verunsicherung der Truppe erhöhte, darf nicht als Ausrede für die Niederlage gegen Leoben gelten. Ausgerechnet Deni Alar, in seiner St. Pöltner Zeit als Flop abgestempelt, legte mit einem Doppelpack den Finger in die Wunde. „Ich hatte nach dem 1:2 nie den Eindruck, dass wir noch einmal gefährlich werden könnten“, stellte Schlaudraff fest.
Fehlende Chefrolle
Das Hauptproblem der Doppelspitze Helm/Pogatetz neben fehlender taktischer Flexibilität: Es gab keinen Chef. Eine Konstellation, die auf Dauer nicht funktionieren kann. Zuletzt wirkten beide auch in der Coachingzone emotions- und ratlos. Helm selbst wartet ab. Was soll er auch anderes tun? „Ich bin in allen Lebenslagen Optimist. Sachen, die ich nicht beeinflussen kann, akzeptiere ich.“ Als Nachfolgekandidaten werden unter anderem Ex-Lafnitz-Coach Philipp Semlic und Ronald Brunmayr (zuletzt „Co“ von Oliver Glasner), mit dem Wawra bereits bei BW Linz arbeitete, gehandelt.
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