Nachdem am Freitag die dritte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen in der Metalltechnischen Industrie sowie in der Metallindustrie gescheitert sind, haben am Montag die ersten Betriebsversammlungen begonnen. Auch Warnstreiks werden vorbereitet. Der Grund: Die Arbeitgeber haben bloß 2,5 Prozent und eine Einmalzahlung angeboten.
Für Montag wurden, wie die Gewerkschaft PRO-GE mitteilte, rund 80 Betriebsversammlungen österreichweit angesetzt. So versammelten sich etwa in der ÖGB-Zentrale rund 300 Beschäftigte der Aufzug-Hersteller Schindler, Otis, Kone und TK Elevator (siehe Video oben).
Bei diesen Betriebsversammlungen ging es in erster Linie darum, wie bereits am Freitag von der Gewerkschaft angekündigt, „vorsorglich Beschlüsse für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen“ einzuholen. Sprich: Sollte es bei den nächsten Kollektivvertragsverhandlungen am 2. November keine Einigung geben, werde man ab 6. November Maßnahmen setzen. Ob es sich dabei lediglich um Warnstreiks oder bereits um längere Streiks handle, hänge unter anderem von der Position der Arbeitgeber ab, hieß es aus der Gewerkschaft.
Viele Betriebsversammlungen geplant
Aber auch in den folgenden Tagen sind zahlreiche Betriebsversammlungen geplant. Die Gewerkschaft spricht von mehr als 100 Versammlungen am Tag, bei denen mit ähnlichen Beschlüssen zu rechnen sei. Alleine am Montag, fanden Betriebsversammlungen unter anderem bei Tyrolit, Berndorf, Internorm, Palfinger und Voestalpine Automotive statt.
Am Dienstag werden Betriebsräte und Gewerkschaft die Beschäftigten bei Miele, Liebherr, BMW Motoren, Magna-Steyr und Schoeller-Bleckmann über die aktuelle Situation bei den Verhandlungen der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) informieren.
Positionen lagen zu weit auseinander
Auslöser für diese Betriebsversammlungen war der bisher holprige Verlauf der Kollektivvertragsverhandlungen. Zunächst sagten Arbeitgebervertreter die Verhandlung aufgrund anonymer Drohungen kurzfristig ab, dann wurden auch die danach wieder aufgenommenen Gespräche nach kurzer Zeit ergebnislos abgebrochen. Zu weit auseinander lagen die Positionen.
Die Arbeitgebervertreter vom Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) sind am Freitag bei ihrem bisherigen Angebot geblieben, die Arbeitnehmervertreter der Gewerkschaften PRO-GE und GPA sahen darin „keinerlei Bereitschaft, ernsthafte Verhandlungen zu führen“. Von der Arbeitgeberseite wiederum heißt es, auch die Gewerkschaft müsse sich bewegen. Schließlich befinde sich die Branche derzeit in einer Rezession, so dieFMTI.
Arbeitgeber boten nur 2,5 Prozent mehr Lohn
Die Gewerkschaften wollen für die Metaller 11,6 Prozent mehr Lohn, das Angebot der Arbeitgeber liegt bei 2,5 Prozent und einer Einmalzahlung von 1050 Euro. Zusammen mit den Anti-Teuerungs-Maßnahmen der Regierung würde dadurch die Inflation abgedeckt, argumentiert die Arbeitgeberseite.
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