Eine dritte Halbzeit zum Schmunzeln. „Da Herzerl hat a schee zuaglegt“, scherzte Peter Pacult im Sky-Interview mit Moderatorin Kimberly Budinsky. Analytiker Andreas Herzog konterte aus dem TV-Studio. „Da Peter ist über 60, der sieht ja schon schlecht.“
Erfrischend und herrlich, wie bei den einstigen Fußballstars der Schmäh rennt. Pacult kann überhaupt leicht lachen, seit Monaten schwimmt der Kult-Trainer auf der Erfolgswelle. Vierter mit Klagenfurt, nur eine Niederlagen in elf Runden. Die Kärntner Außenseiter-Truppe wird als große Liga-Sensation gefeiert.
Mit dem 3:2 in Wien gegen Rapid lieferte „PP“ sein x-tes Meisterstück, vom Auftreten her spielt der Wiener längst in einer eigenen Liga. Während viele seiner Kollegen im weißen Slimfit-Hemd theatralisch in der Coachingzone dirigieren und in Geheimsprache mit ihren „Laptop-Assistenten“ kommunizieren, sitzt Pacult im X-Large-Klub-Sweater tiefenentspannt auf der Bank, nimmt Traumtore wie das 2:1 durch Sinan Karweina oder das 3:1 durch Aaron Sky Schwarz mit stoischer Miene zu Kenntnis, macht mit seiner grantelten Art jedes Interview zum Erlebnis. Keine Großkotzigkeit, keine von PR-Beratern vorgegebenen Plattitüden, einfach authentisch, erfolgreich und menschlich. Immer öfter kommen Züge von seinem Lehrmeister Ernst Happel durch, Pacult entwickelt sich zu einem unverwechselbaren Markenzeichen. „Wödmasta“ Happel wäre stolz auf ihn, weil Pacult es schafft, die alte Fußball-Kunst am Leben zu erhalten.
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