Für viel Geld

Moskau rekrutiert jetzt Frauen für den Krieg

Ausland
24.10.2023 07:26

Während der russischen Armee die hohen Verluste ordentlich zu schaffen machen, lässt der Kreml nichts unversucht: Laut Medienangaben rekrutiert Moskau jetzt sogar schon Frauen für den Krieg.

In der dem russischen Verteidigungsministerium unterstehenden Söldnereinheit „Redut“ würden Scharfschützinnen und Bedienerinnen von Drohnen angeworben, schrieb das unabhängige Internetportal istories am Montag. Bisher wurden Frauen im russischen Militär nur als Sanitäterinnen und in der Küche eingesetzt.

Nachdem im September 2022 in Russland die Teilmobilmachung ausgerufen worden war, gründeten Frauen in der Stadt Jekaterinburg die „Frauengarde des Urals“. Als ihre Männer an der Front kämpften, wurden sie zu Hause mit dem Umgang mit Waffen vertraut - mit dem Ziel, sich im Ernstfall selbst verteidigen zu können. (Bild: APA/AFP/Anna YURIEVA)
Nachdem im September 2022 in Russland die Teilmobilmachung ausgerufen worden war, gründeten Frauen in der Stadt Jekaterinburg die „Frauengarde des Urals“. Als ihre Männer an der Front kämpften, wurden sie zu Hause mit dem Umgang mit Waffen vertraut - mit dem Ziel, sich im Ernstfall selbst verteidigen zu können.

Den Soldatinnen wird ein Halbjahresvertrag mit einem Mindestmonatsgehalt von umgerechnet etwa 2200 Euro angeboten. Zum Vergleich: Das russische Durchschnittseinkommen liegt bei knapp über 700 Euro pro Monat. Bei einer Verletzung gibt es 30.000 Euro Prämie, bei Tod sollen den Hinterbliebenen rund 50.000 Euro ausgezahlt werden. Entsprechende Anzeigen tauchten demnach im russischen sozialen Netzwerk „Wkontakte“ auf. Gesucht würden vor allem Frauen, die im Umgang mit Waffen schon geübt seien, teilte eine Rekruterin istories mit. Anfängerinnen würden innerhalb eines Monats an der Waffe ausgebildet.

Hohe Verluste in der Armee
Russland führt seit 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Die Verluste auf beiden Seiten gelten als hoch. Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums hat Russland bisher rund 150.000 Gefallene oder Schwerverwundete zu beklagen. Offiziell gibt es aus Moskau seit Monaten keine Angaben dazu.

Wegen der unerwartet hohen Ausfälle seiner Armee hat Russlands Präsident Wladimir Putin im vergangenen Herbst die Mobilmachung von offiziell 300.000 Reservisten verkündet. Experten gehen davon aus, dass der Kreml angesichts der im Frühjahr 2024 geplanten Präsidentenwahl eine weitere Mobilmachung bis dahin vermeiden will und daher verstärkt Freiwillige anwirbt.

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