Mord an Darja Dugina
Katzenbox ermöglichte Attentat auf Putin-Fan
Im August 2022 starb die 29-jährige russische Journalistin und glühende Verfechterin des russischen Angriffskrieges Darja Dugina nahe Moskau einen schrecklichen Tod - eine Autobombe detonierte, sie verlor ihr Leben in den Flammen. Bis heute sind noch viele Fragen ungeklärt. Nun wurde bekannt, dass die Komponenten für den Sprengsatz vermutlich in einem Katzenkörberl nach Russland geschmuggelt worden waren. Hinter der Tat wird der ukrainische Geheimdienst vermutet.
Es ist kein Geheimnis, dass Russlands Präsident Wladimir Putin über ein sorgsam ausgewähltes Netzwerk von Vertrauten verfügt, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dazu zählte einst der ultranationalistische Philosoph und neofaschistische Politiker Alexander Dugin. Er gilt als Vordenker von Putins Ideologie und wurde daher sogar als dessen „Gehirn“ bezeichnet. Vielfach wird spekuliert, dass der Anschlag eigentlich ihm gegolten hatte und seine Tochter Darja Dugina eventuell durch einen unglücklichen Zufall den Tod fand.
Als Drahtzieher des Anschlags wird der ukrainische Geheimdienst vermutet. Dessen Beteiligung bestätigte nun auch eine anonyme Quelle gegenüber der US-Tageszeitung „Washington Post“. Dazu wurden demnach auch nähere Details geschildert.
Ukrainerin beförderte Komponenten über die Grenze
Die Komponenten für die Bombe, die später an Duginas Fahrzeug angebracht werden sollten, seien vier Wochen vor dem Anschlag nach Russland geschmuggelt worden. Damit niemand Verdacht schöpfen konnte, wurden sie laut den Angaben in einer Katzentransportbox versteckt. Diese sei von einer Ukrainerin, die mit ihrer zwölfjährigen Tochter unterwegs war, mit dem Auto über die Grenze gebracht worden. Alexander Dugin sei das ursprüngliche Ziel gewesen, bestätigten die Gesprächspartner gegenüber der „Washington Post“.
Ukrainische Geheimdienste in mehrere Morde verstrickt
Ukrainische Geheimdienste organisierten die Ermordung mehrerer Kollaborateure, Unterstützer des russischen Überfalls und Beamter in den besetzten Gebieten, gaben die Quellen des Blattes an. Seit 2014 unterhalten die ukrainischen Geheimdienste demnach zudem verstärkt Beziehungen zum US-Geheimdienst CIA. Die Gesprächspartner der Zeitung schätzten den Umfang der amerikanischen Hilfe gar auf „zig Millionen Dollar“.
Der CIA habe den Sicherheitsdienst der Ukraine mit fortschrittlichen Überwachungssystemen ausgestattet und Agenten ausgebildet. Auch habe der CIA Kiew Informationen in einem Umfang übermittelt, der vor der Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim undenkbar gewesen wäre. Anschläge habe der US-Geheimdienst hingegen nie unterstützt, wandte ein früherer US-Agent gegenüber der „Washington Post“ ein. Es sei allerdings bekannt gewesen, dass die ukrainischen Kollegen „ehrgeizige“ Pläne wie die Sprengung der Krim-Brücke verfolgten.
Attentat nach Festival
Darja Dugina war im August 2022 auf einer Autobahn bei Moskau getötet worden, nachdem nach Angaben russischer Ermittler ein Sprengsatz in ihrem Auto explodiert war. Vor dem Anschlag hatte sie das Kulturfestival „Tradition“ besucht, wo ihr Vater als Redner aufgetreten war. Laut Medienberichten sollte der Vater ursprünglich auch in ihrem Fahrzeug sitzen und es sich im letzten Moment anders überlegt haben.
Dugina war keine gänzlich Unbekannte in der russischen Öffentlichkeit. Nach dem Studium an der angesehenen Lomonossow-Universität Moskau soll sie für den staatlich kontrollierten Sender RT und den kremlnahen konservativen Sender Zargrad TV als Journalistin gearbeitet haben. Sie war eine von jenen, die das durch die russische Armee verübte Massaker an ukrainischen Zivilisten in Butscha mit Lügengeschichten abstritt und fälschlicherweise verbreitete, dass die Gräueltaten „nur inszeniert“ gewesen seien.
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