Tiergarten Schönbrunn

Das Rätsel um die zwei überlebenden Flamingos

Der Kubaflamingo oder auch Roter Flamingo ist in Mittel- und Südamerika beheimatet.

(Bild: DANIEL ZUPANC)

Ein Fuchs hat 13 von 15 Roten Flamingos in Schönbrunn erlegt. Warum der Jäger zwei Tiere verschonte, darüber kann selbst der Zoo nur spekulieren.

Es war Nacht, die Roten Flamingos nicht im schützenden Haus (menschlicher Fehler) – das machte es dem herumstreunenden Raubtier leicht. Wie berichtet, hat ein Fuchs im Tiergarten Schönbrunn 13 von den 15 Roten Flamingos im Gehege erlegt. Er überwand dabei einen Elektrozaun, der allerdings nicht aktiviert gewesen war. Und hatte dann freie Bahn.

Die schlauen Füchse streunen auch in Schönbrunn umher

(Bild: stock.adobe.com)

Allerdings: Zwei Vögel überlebten den Angriff. Wie kann das sein? „Dazu können wir leider gar keine gesicherte Antwort geben. Prinzipiell erledigen Füchse, wenn sie auf eine Gruppe von Beutetieren stoßen, die ganze Gruppe oder eben sehr viele Tiere. Das kennen leider auch die Landwirte von den Hühnern“, erklärt eine Zoo-Sprecherin gegenüber der „Krone“.

Fuchs hat Beute nicht gegessen
Ein gesättigter Bauch kann es wohl nicht gewesen sein. Denn der Fuchs hat seine Beute nicht angerührt. Hat er die beiden einfach übersehen? Ist der Jagdtrieb aus irgendeinem Grund plötzlich erlahmt? Darüber kann nur spekuliert werden. 

Wir haben in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen getroffen, um unsere Tiere zu schützen. Dazu gehört unter anderem ein neuer Außenzaun um das gesamte Tiergartenareal. Bei besonders gefährdeten Tieren, wie den Roten Flamingos, wurden Elektrozäune installiert, um Füchse fernzuhalten.

Eine Tiergarten-Sprecherin

Die beiden überlebenden Vögel wurden in den Zoo Schmiding (OÖ) gebraucht, weil Flamingos eine bestimmte Gruppengröße benötigen, um sich wohlzufühlen.

„Natürlich haben wir diesen Vorfall zum Anlass genommen, um intern auf unsere detaillierten Richtlinien und Arbeitsprozesse hinzuweisen. Des Weiteren haben wir mit der MA 49 Kontakt aufgenommen, dass diese uns mit der Bereitstellung und Betreuung von Lebendfallen (um Füchse einzufangen) unterstützt“, heißt es aus Schönbrunn.

Besucher des Tiergartens können weiterhin die rosafarbenen Flamingos bestaunen. Diese Gruppe kam (im Gegensatz zu den Roten Flamingos) unbeschadet davon.