Modernste Technik und ein Betrieb rund um die Uhr im Mediaprint-Druckzentrum in St. Andrä ermöglichen die „Kärntner Krone“ zum Blättern.
Wenn es noch finster ist, legt der Austräger die „Kärntner Krone“ vor die Tür; zu Kaffee und Honigbrot gibt es Nachrichten aus aller Welt und aus dem Heimatort. Was aber geschah davor?
Nachdem die Redakteure Themen recherchiert und geschrieben, die Graphiker ein Layout erstellt und die Fotografen Bilder geschossen hatten, wurden die am Computer gebauten Zeitungsseiten über Glasfaserkabel nach St. Andrä im Lavanttal geschickt: Dort im Druckzentrum Süd der Mediaprint wurden beschichtete Aluminiumdruckplatten mittels Laser belichtet, die Platten wurden in die Druckmaschinen - sie zählen zu den modernsten der Welt - eingehoben. Riesige Papierrollen wurden eingehängt. Flott sausten die Zeitungen über die drei Maschinen, von denen jede jeweils 45.000 Exemplare pro Stunde drucken kann. Sie wurden im Expedit für den Transport in die Bezirke, bis nach Osttirol, verpackt.
Die hohen Wohltaten der Druckerei sind mit Worten nicht auszusprechen.
Martin Luther, Mönch, Theologe, Urheber der Reformation, der über den Druck seine Ideen rascher verbreiten konnte
Ökologischer Druck
1000 Tonnen Papier und 16 Tonnen Farbe im Monat werden im Druckzentrum in St. Andrä verarbeitet. „Wir verwenden Papiere mit einem über 90-prozentigen Altpapieranteil. Auch die Aluminiumdruckplatten werden gesammelt und wiederaufbereitet. Wir tragen auch zur Stromökologie bei: Wir haben auf dem Dach eine Photovoltaikanlage“, erklärt Adam Lettner, der Leiter des Druckzentrums Kärnten. Mit dem von den Modulen erzeugten Strom könnten 171 Einfamilienhäuser versorgt werden. Besonders ökologisch sei auch das im Lavanttal angewendet Coldsetdruckverfahren, denn nach dem Druck ist keine Energie für die Trocknung notwendig.
Rund um die Uhr im Einsatz
Damit die Druckerei auch wirklich an allen 360 Betriebstagen im Jahr funktioniert, sind etwa 120 Mitarbeiter im Einsatz. Bernd Brunner beispielsweise ist als Betriebselektriker und Maschinenschlosser mit Kollegen im Schichtbetrieb für die Wartung der Maschinen, das Austauschen von Lagern und Instandsetzen von Teilen zuständig.
Nach dem Druck der „Steirerkrone“ wird die „Kärntner Krone“ ab etwa 23.30 Uhr gedruckt. Beilagen sausen über die Transportketten in die Zeitungen.
Nichts ist so beständig wie der Wandel
Nicht nur der Name des Berufs hat sich vom Buchdrucker zum Drucktechniker gewandelt, auch die Verfahren haben sich weiterentwickelt. Selbst in den 40 Jahren, in denen die „Kärntner Krone“ gedruckt wird, hat sich einiges verändert. „Früher liefen die Drucker, um eine frisch gedruckte Zeitung zu holen, kontrollierten die Farben, stellten händisch nach, wie die vier Farben gemischt werden sollten. Heute regelt das größtenteils die Druckmaschine. Es gibt kaum Makulatur, also zu entsorgende Zeitungen“, so Lettner, der selbst enorme Entwicklungen erlebte: Er erlernte noch die Lithographie. „Die Technik gibt’s nicht mehr, höchstens noch in der Kunst.“
Drucktechnik sorgte auch für Standardisierung der Sprache
Viel langsamer als in den vergangenen Jahrzehnten schritt die Entwicklung der Drucktechnik in den vorigen Jahrhunderten voran: Aufwändig mit geschnitzten Holztafeln gedruckte Bücher wurden in Asien bereits im 9. Jahrhundert hergestellt. In Europa wurden Texte handschriftlich vervielfältigt, in Klöstern wurde die Bibel kopiert.
Der Druck half der Sprache in ihrer Entwicklung
Johannes Gutenberg entwickelte um 1450 ein Verfahren zur Herstellung von beweglichen Lettern: Aus einer Bleilegierung goss er seitenverkehrte Buchstaben, die in einen Setzkasten eingeordnet wurden, damit die Setzer im Winkelhaken Wörter bauen konnten. Die Lettern wurden eingefärbt, Papier wurde draufgelegt, gepresst - eine Seite war gedruckt. Diese Erfindung trug maßgeblich dazu bei, dass der Mönch Martin Luther die Reformation vorantreiben konnte. Erst durch den Druck wurde die Sprache vereinheitlicht und war somit überall verständlich.
Der nächste Schritt zur Verbreitung von Information ist das Internet. Auch diesen Weg geht die „Kärntner Krone“ auf www.krone.at/kaernten, Facebook, Instagram, TikTok.
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