In einer außergewöhnlich schwierigen Situation gelingt es ihm, seinen Fokus auf den Fußball zu richten. Der Israeli Oscar Gloukh hat am Dienstag bei der 1:2-Niederlage gegen Inter Mailand nicht nur seinen zweiten Champions-League-Treffer erzielt, er war in San Siro auch Salzburgs bester Mann auf dem Platz.
Von Trainer Gerhard Struber gab es Sonderlob. Dabei waren die vergangenen Wochen ob der Kriegswirren in seiner Heimat für den 19-Jährigen keine einfachen. „Ich freue mich für Oscar, dass er trotz aller Umstände wieder so konzentriert ins Spiel gerutscht ist, voller Tatendrang war, Verantwortung übernommen hat“, erklärte Struber. „Er wächst mehr und mehr immer tiefer rein. Er ist mittlerweile ein großer Anker für Tore und für erfolgreiche Spiele.“
„Das war vielleicht das aufregendste Tor meines Lebens“
Schon beim CL-Auftaktsieg Mitte September bei Benfica Lissabon (2:0) hatte Gloukh getroffen. In Mailand hätte er Salzburg bereits in der 4. Minute in Führung bringen können, ehe ihm in der 57. mit seiner zweiten Großchance der Ausgleich gelang. Die Atmosphäre in San Siro sei „speziell“ gewesen, sagte Gloukh. Sein Jubel fiel ausgelassen aus. „Das war vielleicht das aufregendste Tor meines Lebens. Am Ende war ich aber traurig und unglücklich, dass es nicht genug war.“
Die Salzburger wollen möglichst lange in der Champions League vertreten sein. „Also brauchen wir die Punkte“, betonte der Offensivmann. „Wir haben großartig gespielt als Team, wir haben uns verbessert. Aber es war nicht genug, wir haben verloren. Wir werden weiter arbeiten.“
Gloukh selbst wird eine immer wichtigere Rolle zuteil. Struber lobte nicht nur seine Dribblings, sondern auch sein Verhalten gegen den Ball: „Wie er mitarbeitet, wie er sich mittlerweile in unserer Identität entwickelt hat, wie wir Fußball spielen wollen - das geht in mehrere Richtungen.“
Ungewissheit
Das Ausnahmetalent aus Israel war vor einem Dreivierteljahr für kolportierte sieben Millionen Euro von seinem Stammklub Maccabi Tel Aviv nach Salzburg gewechselt. In den vergangenen Wochen der Ungewissheit und Sorgen um seine Familie führten die Vereinsverantwortlichen immer wieder Gespräche mit dem Teenager.
Bei Struber ist Gloukh gesetzt - auch wenn er in dieser Saison noch kein Spiel über die volle Distanz absolviert hat. Im November wird der Spielmacher auch wieder für Israels Nationalteam auflaufen. Die vergangene Länderspielpause hatte er nach der Eskalation des Konfliktes in Nahost und den folgenden Spielabsagen in Salzburg verbracht.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.