Das Forscherteam maß die Stärke des Bisses bei allen 23 heute lebenden Krokodilarten, darunter auch die der Alligatoren (Bild). Dabei zeigte sich, dass die Tiere mit extremer Kraft zuschnappen können: Das Nilkrokodil beißt mit 13,5 Kilonewton zu, amerikanische Alligatoren mit 22 und Leisten- oder Salzwasserkrokodile sogar mit knapp 40 Kilonewton.
Das seien absolute Spitzenwerte im heutigen Tierreich, betont Erickson. Ein Kilonewton entspricht etwa einer Gewichtskraft von 100 Kilogramm. Ein Weißer Hai erreicht etwa eine Beißkraft von 17,6 Kilonewton, also rund 1,8 Tonnen. Der Mensch schafft bei einem Biss lediglich rund 784 Newton, also gerade einmal rund 80 Kilogramm als Spitzenwert.
Beißkraft steigt mit Körpermasse
Entgegen seiner ersten Vermutungen hänge die Beißkraft nicht von der Form der Schädel oder der Gebisse ab, so Erikson. Sie steige viel mehr linear mit der Masse der untersuchten Tiere an. Ausgehend von diesem Verhältnis schätzt Erickson, dass das ausgestorbene, bis zu elf Meter lange Ur-Krokodil Deinusuchus riograndensis eine Beißkraft von bis zu 102 Kilonewton gehabt haben könnte.
Erst kürzlich hatten britische Forscher durch Computersimulationen der Muskeln die entsprechende Kraft der Kiefer von Tyrannosaurus rex geschätzt. Obwohl diese mit bis zu 57 Kilonewton deutlich höher war als bisher vermutet, belegt der berühmte Schrecken der Urzeit damit nach dem Ur-Krokodil nur einen abgeschlagenen zweiten Platz.
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