Befragungen unseriös?
Wagenknecht-Partei muss derzeit um Einzug zittern
Mit ordentlich Schwung aus diversen Umfragen ist die Parteigründung der bisherigen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht in Deutschland an den Start gegangen. Der Chef des deutschen Meinungsforschungsinstituts Forsa kann die Umfragen-Euphorie aber nicht nachvollziehen. Er bezeichnete das letzte Ergebnis vom Montag etwa aus „absolut abenteuerlich“.
Der Forsa-Chef, Manfred Güllner, sieht die geplante neue Partei der bisherigen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht derzeit „deutlich“ unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament, wie er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch erklärte.
Potenzial überschätzt?
Wagenknecht hatte am Montag in Berlin angekündigt, eine neue Partei zu gründen. Der Forsa-Chef schätzt deren Potenzial, Wählerinnen und Wähler von AfD und CDU zu gewinnen, als nicht allzu groß ein.
„Nach unseren Erkenntnissen könnte Wagenknecht einen geringen Teil der bisherigen Linken-Wähler anziehen und auch nur wenige Stimmen von der AfD holen.“ Es müsse berücksichtigt werden, dass die AfD zu einem großen Teil das rechtsradikale Potenzial binde, das es in Deutschland immer gegeben habe.
Für große Mehrheit kommt neue Partei nicht in Frage
Der Meinungsforscher verwies darauf, dass die von Wagenknecht 2018 ins Leben gerufene Sammelbewegung „Aufstehen“ nach relativ kurzer Zeit „kläglich gescheitert“ sei. Der CDU im Osten empfahl er in Bezug auf Wagenknecht und mögliche Bündnisfähigkeiten „nicht zu taktisch denken“, sondern sich auf das große Potenzial der Nichtwählerinnen und -wähler zu konzentrieren. Von diesen gebe es im Osten mehr als AfD-Wählende.
In einer am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage für die Sender RTL und ntv gaben nur drei Prozent an, eine Wagenknecht-Partei „auf jeden Fall“ zu wählen. 17 Prozent würde „vielleicht“ für sie stimmen. Für die mit 74 Prozent große Mehrheit käme die Wahl einer solchen Partei allerdings nicht in Frage.
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