Iiiih, das stinkt!

Körpergerüche: So wirst du sie los!

Gesund
09.11.2007 15:04
Viele Menschen leiden unter Mundgeruch, Inkontinenz, Schweißfüßen, Blähungen oder anderen „anrüchigen“ Problemen. Dabei ist es gar nicht so schwer, sich in der eigenen Haut wohler zu fühlen und nicht vor Scham im Boden zu versinken. Grundsätzlich gilt: Ursache für solche Körpergerüche sind meist keine schweren Krankheiten, sondern Fehlfunktionen im Organismus, die man oft leicht beheben kann.

Zuerst einmal muss man akzeptieren, dass es da Gerüche am eigenen Körper gibt, die auf andere unangenehm wirken können. Anstatt sich auf seine Natürlichkeit zu berufen, kann man einige Tipps befolgen, die Reader’s Digest zusammengestellt hat. 

Mundgeruch
So entsteht Mundgeruch fast nie durch Magenprobleme, sondern durch einen bakteriellen Belag im Mund. „In 80 bis 90 Prozent der Fälle entsteht Mundgeruch in der Mundhöhle“, sagt Zahnarzt Rainer Seemann. Sein Rat ist daher denkbar einfach: Nicht nur täglich die Zähne putzen, sondern auch die Zunge. Dazu kann man entweder die Zahnbürste benutzen oder kauft in der Apotheke einen speziellen Zungenreiniger; auch antibakterielle Mundspülungen oder Gels sind möglich. Wer solchen Mitteln nicht vertraut, dem empfehlen die Experten vor allem, viel Wasser zu trinken. Der Grund: Bei Flüssigkeitsmangel produziert der Körper weniger Speichel, und die Keime können sich ungestört ausbreiten. 

Fußschweiß
Schweißfüße und die Neigung zu starkem Schwitzen sind weit verbreitet. Allein schon die Fakten lassen das erahnen: Die Drüsen an den menschlichen Füßen produzieren täglich bis zu einem viertel Liter Schweiß. Der Geruch entsteht aber erst dann, wenn die auf der Haut siedelnden Bakterien den Schweiß zersetzen. Der Rat der Experten: Füße täglich waschen, bei Bedarf auch öfter mit einem feuchten Tuch abreiben und anschließend gründlich abtrocknen. Wer zu Schweißfüßen neigt, sollte Strümpfe aus Baumwolle oder Wolle tragen, sie mindestens täglich wechseln und die Schuhe nach dem Tragen wenigstens einen Tag auslüften lassen. 

Zu viel Schwitzen ist lästig
Auch das Schwitzen am ganzen Körper ist keineswegs eine Krankheit. „Durch das Schwitzen reguliert der Mensch seinen Wärmehaushalt“, erklärt Christoph Schick vom Deutschen Hyperhidrosezentrum in München. 

Gegen Schweißgeruch ist regelmäßiges Waschen (mit Seife oder Gel!) unerlässlich, dazu die Verwendung passender Deos. Schweiß ist an sich geruchlos, durch die Zersetzung durch Bakterien entstehen die Gerüche. Also auch wer viel schwitzt, muss nicht stinken. Sehr zu empfehlen sind auch Deo-Kristalle, mit denen einfach über die nasse frisch gewaschene Haut unter den Achseln gestrichen wird.

Allerdings spielt die körpereigene Klimaanlage bei manchen Menschen verrückt. Abhilfe schaffen frei verkäufliche Aluminiumchloridlösungen sowie verschiedene Arten von Bädern, bei denen per elektrischem Strom die Aktivitäten der Schweißdrüsen gehemmt werden. Ähnliche Erfolge lassen sich mit dem Nervengift Botox erzeugen, das die Nervenausläufer zu den Schweißdrüsen blockiert. 

Wer ständig rennt...
Im Fall von Blasenschwäche gibt es ebenfalls mehrere Möglichkeiten, das Problem zu beheben. Klaus-Peter Jünemann, Direktor der Urologie-Klinik in Kiel, rät zu Gymnastik und Entspannungsübungen für den Beckenboden, aber auch eine medikamentöse Behandlung bis hin zu einem operativen Eingriff kämen in Frage. „Leider suchen nur 20 bis 30 Prozent der Betroffenen einen Arzt auf“, klagt Jünemann. Dabei ist Inkontinenz zunehmend verbreitet. Bei Frauen tritt sie vor allem während der Schwangerschaft und nach der Geburt auf, weil die Beckenbodenmuskulatur dann besonders belastet ist. Männer hingegen haben es vor allem nach einer Prostataoperation oftmals schwer, das Wasser zu halten. 

Wenn er ein Bläh-Boy ist
Bleiben noch die Blähungen. Auch hier gilt der Grundsatz: Wer darunter leidet, hat keinen Grund sich zu schämen. Immerhin werden beim Verdauen einer durchschnittlichen Mahlzeit rund 15 Liter Gas durch die Darmflora produziert. Blähbäuche entstehen oft deshalb, weil man beim Essen auch Luft schluckt. Was tun? „Gut kauen und bei passender Gelegenheit bewusst aufstoßen“, sagt Udo Rabast, Chefarzt am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Hattingen. In diesem Zusammenhang erinnert er daran, dass ballaststoffhaltige Rohkost und Vollkornprodukte zwar sehr gesund sind, „sie aber auch stark blähend wirken“. Der Mediziner rät dazu, das Gemüse lieber zu dünsten oder zu blanchieren. 

Auch Rohkostverächter sind vor Blähungen nicht gefeit. Wer viel eiweißhaltige Nahrung isst, hat oft intensiv riechende Winde. Rabast empfiehlt deshalb, weniger Fleisch und Wurst, Fisch, Ei, Milchprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte zu verzehren. Wenn das alles noch nicht hilft und der Darm weiter rebelliert, gibt es zwei Möglichkeiten: ein ausgiebiger Spaziergang an der frischen Luft oder ein Tee aus Fenchel, Kamille oder Pfefferminze.  

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