Ende im unglaublichen Logo-Zwist! Salzburgs Getränke-Gigant zerrte den sardischen Winzer Mattia Muggittu vor Gericht - und scheiterte kläglich. Die „Krone“ bat den Weinbauern zum Gespräch und sprach mit ihm über seinen „größten Triumph“ ...
„Ich habe nichts kopiert.“ Diesen Satz wiederholte Mattia Muggittu in den vergangenen Monaten gebetsmühlenartig. Jetzt hat es der sardische Weinbauer schwarz auf weiß: Das Logo seines Weinguts ist nicht vom Emblem des Getränke-Riesen Red Bull geklaut. Das italienische Industrieministerium schmetterte eine Beschwerde des Salzburger Unternehmens nun ab. „Eine echte Genugtuung und ein großer Sieg. Es war ein harter Kampf“, ist Muggittu im Gespräch mit der „Krone“ überwältigt.
Ein Blick zurück: Anfang des Jahres flatterte dem Weinbauern ein Brief einer italienischen Anwaltskanzlei ins Haus – samt der Aufforderung das Logo seines Weinguts schnellstmöglich zu ändern. Das Emblem sei jenem von Red Bull zu ähnlich. „Lächerlich“, fand das Muggittu zunächst. Doch der Getränke-Riese ließ nicht locker, brachte Klage ein. „Es war wie David gegen Goliath“, sagt der stolze Sarde. Das Urteil des Industrieministeriums in Rom knapp ein Jahr später ist jedenfalls unmissverständlich: Muggittu darf sein Logo mit zwei Ochsen weiterverwenden – ohne Einschränkungen!
Jetzt ist es amtlich: Logo zeigt Ochsen, keine Stiere
Das Urteil bestätigt die Argumentation des Weinbauern vollumfänglich. Das Logo ist demnach eine Hommage an die Tradition Sardiniens. „Noch immer pflügen Ochsen meine Felder. Ochsen und keine Stiere“, kann sich der Sarde einen Seitenhieb in Richtung Red Bull nicht verkneifen. Auch die Kreise auf dem Emblem seiner „Cantina Muggittu“ sind bewusst gewählt. Nicht weit von seinem Weingut entfernt steht der „Sa Perda Pinta“, ein mehrere tausend Jahre alter Hinkelstein. Dieser weist prähistorische Hierogramme auf - in Kreisform. „Das wollte ich zeigen“, sagt Muggittu. Knapp ein Jahr hat er an seinem Logo getüftelt. Laut dem Urteil seien beide Embleme zwar „in einem milden Grad konzeptionell ähnlich“. Eine Verwechslungsgefahr gebe es aber nicht. „Diese Entscheidung ist ein Sieg für ganz Sardinien“, meint dazu Muggittus Rechtsanwalt Mauro Intagliata.
Wie es für den Winzer nun weitergeht? „Ich kann meinen Weg jetzt endlich in Ruhe fortsetzen.“ In seinem Kampf gegen Red Bull hat der Weinbauer viel Unterstützung erhalten. Aus der ganzen Welt trudeln mittlerweile Bestellungen für seinen Rotwein ein. „Besonders hat mich Zuspruch aus Salzburg gefreut. Hier kommt Red Bull ja her“, lacht Muggittu.
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