FPÖ will jetzt Verbotsgesetz für politischen Islam
Wie groß ist die Terrorgefahr in Österreich und Europa durch die Gewalt-Eskalation im Nahen Osten? Und was kann man dagegen tun? Darüber haben FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer, Bundespolizeidirektor Michael Takacs, der Integrationsexperte Kenan Güngör und der Terrorismusforscher Nicolas Stockhammer von der Uni Krems bei „Katia Wagner - Der Talk“ auf krone.tv diskutiert. Amesbauer brachte dabei die Forderung eines „Verbotsgesetzes“ für den politischen Islam nach Vorbild des NS-Verbotsgesetzes aufs Tapet.
„Es gibt derzeit keine konkrete, sondern nur eine abstrakte erhöhte Terrorgefahr. Die Lage könnte sich allerdings verschlimmern, je länger der Konflikt im Nahen Osten andauert“, sagt Stockhammer. Die größte Bedrohung sind selbst radikalisierte Einzeltäter. Derzeit gebe es zwischen 50 und 70 sogenannte Gefährder, dann noch 300, die ein Ambitionsniveau haben „und vielleicht ein paar Tausend, die potenziell wieder in den nächsten Kreis kommen können“, so Stockhammer.
Von links: FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer, Bundespolizeidirektor Michael Takacs, Integrationsexperte Kenan Güngör und Terrorismusforscher Nicolas Stockhammer mit Moderatorin Katia Wagner
(Bild: klemens groh)
„Viele muslimische Migranten haben konträres Weltbild“ Güngör ortet ein Problem von politischer Integration. „Viele muslimische Migranten haben ein völlig konträres Bild von der Welt als der Westen und Israel. Sie sehen nur das Unrecht, das den Palästinensern geschieht.“ Der brutale Anschlag der Terrororganisation Hamas auf Israel werde hingegen relativiert. Das ist ein großes Problem. „Dieses wird dadurch verstärkt, dass Jugendliche heutzutage nicht nur online sind, sondern onlive.“ Sie sind immer live dabei. „Meine große Sorge ist, dass der Frust und Unmut in der muslimischen Bevölkerung noch größer wird.“
Pro-palästinensische Demos sorgen für Ärger
(Bild: Christian Jauschowetz)
Amesbauer: „Terroranschläge nicht vom Himmel gefallen“ Der FPÖ-Abgeordnete Amesbauer sieht einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen „der Massenzuwanderung aus muslimischen Ländern und der gestiegenen Terrorgefahr“. Die vielen Terroranschläge in Europa, „das ist nicht vom Himmel gefallen.“ Wenn man durch Favoriten geht, könne man inzwischen mit offenem Auge erkennen, dass sich Parallelgesellschaften gebildet haben.
Der Viktor Adler Markt in Favoriten
(Bild: Tomschi Peter)
Stockhammer bestätigt, dass die größte Terrorgefahr von islamistischen Extremisten ausgeht. Was man dagegen machen kann: Prävention. „Das ist aus meiner Sicht das Allheilmittel, nicht die Deradikalisierung“. Deradikalisieren könne man nur, wenn derjenige dazu bereit ist. Angst brauche man jedenfalls nicht zu haben. „Aber es ist durchaus empfehlenswert, in einer angespannten Lage auch mit Hausverstand durch die Welt zu schreiten“, so Stockhammer.
Demonstrationen weiter erlauben Amesbauer sprach sich für ein Verbotsgesetz gegen den politischen Islam analog zum NS Verbotsgesetz aus. Dann könnte man einschreiten, wenn gewisse Parolen vorkommen bei Kundgebungen oder in sozialen Netzwerken. „Wenn wir ein Verbotsgesetz gegen den politischen Islam in der Hand hätten, dann hätten wir auch eine Vorgehensweise gegen radikale Moscheen.“
Die FPÖ will politischen Islam verbieten
(Bild: klemens groh)
Ein Demonstrationsverbot lehnten alle Diskutanten ab. Es sei jedoch notwendig, dass die Polizei sehr genau hinschaut. Bundespolizeidirektor Takacs merkte an, dass der Respekt vor der Polizei generell gesunken sei. „Das muss man leider sagen. Man merkt aber auch, dass Sachbeschädigungen in Österreich generell zugenommen haben.“
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
Katia Wagner diskutiert in der gleichnamigen Sendung jeden Mittwoch mit Gästen aus Politik und Society gesellschaftspolitische Themen, die Österreich bewegen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.