„Mediale Gehirnwäsche“
Fridays for Future erschüttert mit Post zu Israel
Die Klimabewegung Fridays for Future hat über einen ihrer Accounts antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet. Das Posting bildet den bisherigen Höhepunkt des Judenhasses, der in Teilen der Gruppierung offenbar überhandnimmt.
Konkret geht es um die internationale Fraktion der Klimabewegung, von der sich nationale Gruppen wie Österreich oder Deutschland schon mehrmals distanziert hatten, weil sie bereits in der Vergangenheit negativ aufgefallen war.
Doch dieses Mal driften die Aktivisten, die ansonsten dazu aufrufen, der faktenbasierten Wissenschaft zu vertrauen, selbst ins Mythologische ab. Die Gruppe postete am Mittwoch einen langen Instagram-Beitrag, der eine israelische Weltverschwörung der Medien nahelegt.
Dabei werden Fakten verdreht und Hass geschürt. Alles, was in den vergangenen 75 Jahren passiert sei, beweise eines: „Es gibt keine zwei Seiten. Der eine ist der Unterdrücker, der andere der Unterdrückte.“ Doch „die Medien“ würden das verschweigen. Sie würden nichts außer „Gehirne waschen“, nicht die ganze Geschichte erzählen.
Aufruf zur Gewalt
„Sie machen euch Angst vor unschuldigen und leidenden Menschen und instrumentalisieren eure Ängste, um kritisches Denken zu minimieren.“ Zudem seien „westliche“ Medien nicht unabhängig. „Sie sind gegründet von imperialistischen Regierungen, die an der Seite Israels stehen, nicht um der Menschheit willen, sondern um ihrer selbst willen.“
Der Post endet mit martialischen Worten, die als Gewaltaufruf verstanden werden können. Es müsse nun „ALLES“ getan werden, um Israel und Medienschaffende zu stoppen. „Wir müssen für das Volk von Gaza sprechen. Wir müssen uns widersetzen“, so der Aufruf weiter, der mit dem Appell zur Befreiung Palästinas endet.
Massenmord abgefeiert
Es ist der antisemitische Höhepunkt der Gruppierung um Greta Thunberg. Bereits am 19. Oktober verbreiteten sie den antisemitischen Aufruf eines Accounts, der zuvor den Hamas-Massenmord an jüdischen Kindern, Frauen, Männern feierte.
Wie die „Jüdische Allgemeine“ bereits im August recherchierte, wurden die internationalen Accounts der Klimabewegung von einer Handvoll Radikalen gekapert, die dem Ansehen der gesamten Bewegung schaden. Keiner von ihnen ist überregional bekannt oder für seine Funktion gewählt worden. Interne Chatprotokolle würden zeigen, wie zerstritten die Bewegung sei - wüste Beschimpfungen inklusive. Am Ende würden sich aber meist die antisemitischen Strömungen durchsetzen.
Der Schaden ist groß
Fridays for Future Österreich betont: „Der Account wird nicht zentral verwaltet und spricht daher weder für die globale FFF Bewegung, noch für FFF Österreich.“ Man distanziere sich ausdrücklich von den antisemitischen Zeilen der Kollegen.
Auch Ex-FFF-Aktivistin Lena Schilling äußerte sich auf Twitter zum Thema:
Doch der Schaden ist groß. Der Digitalexperte Sascha Lobo gibt auf der Plattform X (vormals Twitter) zu bedenken: Fridays for Future International würde sich offenkundig für das Leben mancher Menschen „einen Dreck“ interessieren.
Antisemitische Propaganda würde das Leben von Jüdinnen und Juden konkret bedrohen: „Wenn man behauptet, für das Wohlergehen der Menschheit zu kämpfen, zerstört so eine Menschenfeindlichkeit jeden moralischen Anspruch.“
Was sagt Thunberg?
Thunberg schrieb vor wenigen Tagen auf X: „Wir sind natürlich gegen jede Art von Diskriminierung und verurteilen Antisemitismus in jeglicher Form.“ Zuvor hatte sie zu einem „Generalstreik“ für Palästina und Gaza aufgerufen.
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