Salzburgs „Jedermann“-Theater hat seinen Hauptdarsteller: Philipp Hochmair ist der neue „alte“ Jedermann. Der Kanadier Robert Carsen wird am Domplatz inszenieren
Der Jedermann für alle Fälle: Philipp Hochmair wird im kommenden Salzburger Festspiel-Sommer auf dem Domplatz spielen. So vermeldet es die APA. Er ist damit der im Grunde logischste Nachfolger für den chaotisch geschassten Michael Maertens.
Denn Philipp Hochmair hat einige Salzburger „Jedermann“-Erfahrung aufzubieten. Schon 2013 debütierte er mit dem Hofmannsthal-Heiligtum, allerdings mit der eigenen, rockig aufgeladenen Einmann-Fassung „Jedermann (reloaded)“ beim Young Directors Project.
Das wiederum prädestinierte ihn zu seinem großen Debüt am Domplatz, 2018, als Tobias Moretti mit akuter Lungenentzündung ausfiel. Hochmair sprang, mit Text-Einsage-Knopf im Ohr, ganz kurzfristig ein. Es wurde ein Sensationserfolg für den Wiener, der dann insgesamt fünf Vorstellungen spielte. Man erinnert sich: Nicht wenige Besucher fanden Hochmair damals sogar überzeugender als Moretti.
1973 in Wien geboren
Studium u. a. bei Klaus Maria Brandauer am Wiener Reinhardt Seminar und in Paris am Conservatoire national supérieur d’art dramatique
Engagements am Schauspielhaus Hamburg, der Volksbühne Berlin, dem Schauspielhaus Zürich u.a.
2009-2014 am Thalia Theater Hamburg
Zahlreiche Rollen in TV und Film: „Tatort“, „Bella Block“, „Vorstadtweiber“, „Kater“ u. a.
Große Erfolge mit seinen Solo-Programmen, darunter „Werther!“ nach Goethe, Kafkas „Amerika“, „Jedermann (reloaded)“ nach Hofmannsthal und zuletzt „Der Hagestolz“ nach Stifter
Mit Robert Carsen ist für die Neuinszenierung einer der führenden internationalen Regisseure zwischen Oper und Theater gefunden. Man kennt ihn in Wien seit der Staatsopern-Ära Ioan Holenders bestens. Im Theater an der Wien sorgte er mit Opern von Händel bis Berg für große Erfolge. In Salzburg debütierte er 2004 mit dem „Rosenkavalier“ und begeisterte zu Pfingsten 2021 mit Händels Oratorium „Il trionfo del tempo e del disinganno“. Robert Carsen versteht es blendend und klug, alte Stoffe theaterwirksam zu aktualisieren, ohne sie ästhetisch oder inhaltlich zu verraten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.