Kein Scherz! Austria Klagenfurt war knapp davor, einen deutschen Weltmeister an Bord zu holen. Sportchef Günther Gorenzel wollte auf die Personal-Situation reagieren. Und: Positive Signale gibt es von Bundesliga-Topscorer Sinan Karweina, dessen Vertrag ja ausläuft.
Ganze 18 Punkte hat Austria Klagenfurt nach der Hinrunde am Konto. Einen mehr als in der vergangenen Saison, ganze vier mehr als im Aufstiegsjahr. Mit einem kleineren Kader, mit weniger finanziellen Ressourcen - und dennoch lacht man von Rang vier, wies Krösus Salzburg (2:2) heuer in die Schranken, machte Rapid am Sonntag mit 3:2 platt. Und hat erst eine Niederlage (1:3 gegen LASK) erlitten, ist auswärts noch unbesiegt!
Der Vater des Erfolgs: Natürlich Peter Pacult - dessen Erklärung für die bisherige Super-Saison zu einfach klingt: „Die Jungs sind top, die Kameradschaft innerhalb der Truppe ist riesig!“
Wie Markus Pink
Einfach sieht’s auch bei Sinan Karweina aus. Der Deutsche steht nach elf Runden mit der exakt gleichen Toranzahl (7) da, es wie Ex-Knipser Markus Pink zu diesem Zeitpunkt 2022 tat - und ist mit sechs Assists klarer Liga-Topscorer! Eine Bomben-Quote, mit der vor der Saison keiner gerechnet hat.
Geholt wurde Karweina im Juli 2022 von Pacult und Ex-Sportchef Matthias Imhof gleichzeitig mit Andy Irving - für ein Körberlgeld von Insolvenz-Klub Türkgücü München! „Da haben alle gefragt, was wir mit dem Karweina wollen!“, erzählt Pacult. Irving hat man nun um kolportierte 1,7 Millionen € zu West Ham verkauft - und Sinan, dessen Vertrag ja ausläuft? Da gibt’s gute Signale von Chef Günther Gorenzel: „Wir sind von einer Lösung bezüglich Verlängerung nicht weit weg. Er weiß, dass er den nächsten Step mit uns machen kann.“
Den nächsten Step wollte Austria Klagenfurt auch mit einem Transfer machen. Kein Scherz - die Violetten waren drauf und dran, Superstar Jérôme Boateng zu verpflichten!
Boateng wollte schon mittrainieren
Der ehemalige Bayern-Verteidiger und aktuell vereinslose Weltmeister von 2014 hatte sich nämlich schon im Sommer bei den Klagenfurtern angetragen, wollte damals mittrainieren! Boss Günther Gorenzel und Coach Peter Pacult hatten da noch abgelehnt - zu viel Scheinwerferlicht, zu viel Aufruhr.
Nach dem Bänderriss im Fuß von Abwehr-Ass Gkezos (die OP ist gut verlaufen) wollte man reagieren, dachte man jetzt kurzfristig aber wieder an Jérôme. So rief der top vernetzte Gorenzel ihn direkt an, übermittelte dessen Berater einen (finanziell freilich schmalen) Vertrag bis Jahresende.
„Wir wollten Jerome die sportliche Bühne Bundesliga bieten - damit er sich für Top-Klubs wieder in die Auslage spielen kann.“
Günther Gorenzel, Geschäftsführer Austria Klagenfurt
Was Gorenzel auf „Krone“-Anfrage bestätigt: „Ja, wir wollten Jérôme als Ersatz für Gkezos, bis dieser wieder ins Training einsteigt. Er hätte sich bei uns wieder in die Auslage für Top-Klubs spielen können.“
Am Ende klappte es nicht. „Was gar nichts macht. Denn wir vertrauen der Gruppe zu 100 Prozent, sie macht es überragend. Wir werden auch keinen neuen Spieler holen, der über den Winter hinaus diesen echt grandiosen Zusammenhalt gefährdet. “
Ein Lazarett
Im Heimspiel am Samstag gegen WSG Tirol hat Pacult ein Lazarett, Cvetko (Fußsohle) fehlt weiter. Mit einem Miniteam hat man aber auch beim 3:2-Sieg bei Rapid top performt. . .
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