Herzinfarkt

Chinas früherer Premier Li Keqiang (68) ist tot

Ausland
27.10.2023 09:19

Li Keqiang, ehemaliger Ministerpräsident Chinas, ist tot. Der Politiker starb am Freitag in Schanghai im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.

Li Keqiang war im März nach zehn Jahren im Amt als Ministerpräsident abgetreten.

Als Funktionärssohn wurde Li Keqiang am 1. Juli 1955 in Dingyuan in der Provinz Anhui geboren. Wie andere Intellektuelle musste er 1974 am Ende der Kulturrevolution noch aufs Land. Als einer von nur drei Prozent aller Bewerber, die die Aufnahme schafften, studierte er Jura an der Peking-Universität, promovierte in Wirtschaftswissenschaften. In der kommunistischen Jugendliga arbeitete Li Keqiang 1983 unter seinem späteren Förderer, Staats- und Parteichef Hu Jintao.

Aufstieg in Polit-Spitze begann mit Fehlstart
Sein Aufstieg an die Spitze in Peking begann aber mit einem Fehlstart. Der scheidende Präsident Hu Jintao hatte seinen Schützling eigentlich zum „starken Mann“ machen wollen. Das Vorhaben scheiterte jedoch an der „Schanghai-Fraktion“ um seinen mächtigen Vorgänger Jiang Zemin, der vielmehr Xi Jinping zum neuen Führer aufbaute. Li Keqiang hatte das Nachsehen, wurde aber zumindest Premier.

Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz mit Li Keqiang (Bild: BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC)
Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz mit Li Keqiang
Chinas Präsident Xi Jinping und Premier Li Keqiang (rechts) (Bild: APA/AFP/Leo RAMIREZ)
Chinas Präsident Xi Jinping und Premier Li Keqiang (rechts)

Von Xi Jinping zur „lahmen Ente“ degradiert
Sein Glück verließ ihn weiter, während die Protektion durch seinen Förderer Hu Jintao nachließ. Xi Jinping entmachtete praktisch die Regierung, indem Arbeitsgruppen und Kommissionen der Partei unter seiner Führung die Regierungsarbeit übernahmen. So wurde Li Keqiang zur „lahmen Ente“. Über seinen Gesundheitszustand gab es zudem bereits seit Jahren Gerüchte. Bei seinen Auslandsbesuchen hätten immer lange Ruhepausen ins Programm eingebaut werden müssen, berichteten Diplomaten.

Mit Mühe stemmte sich Li Keqiang 2020 gegen den Abschwung infolge der Corona-Krise, indem er die Staatsausgaben erhöhte. „Außergewöhnliche Maßnahmen für ungewöhnliche Zeiten“, nannte er das. Zusätzlich machte der Handelskrieg mit den USA der zweitgrößten Volkswirtschaft zu schaffen. Damals warnte Li Keqiang den Volkskongress mit den Worten: „Gegenwärtig und in der näheren Zukunft wird China vor Herausforderungen stehen wie nie zuvor.“

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