Wahl in Innsbruck

Tursky wird nun orange – auch bald Bürgermeister?

Tirol
27.10.2023 14:26

Der designierte Bürgermeisterkandidat des neuen bürgerlichen Bündnisses aus ÖVP, Für Innsbruck (FI) und Seniorenbund für die Innsbrucker Gemeinderatswahl im kommenden April tritt mit der Farbe Orange und dem Listennamen „das Neue Innsbruck“ an. Dies erklärte Tursky am Freitag. Man wolle „stärkste Kraft werden und den Bürgermeister stellen“, bekundete der 35-Jährige erneut.

Wie bereits zuvor angekündigt, werden weder der Name „ÖVP“ noch jene der beiden anderen Bündnis-Partner auf der Listenbezeichnung am Wahlzettel zu finden sein. Damit solle auch der politische „Neustart“ in Innsbruck signalisiert werden, so Tursky: „Wir sind die konstruktive bürgerliche Kraft.“ Es brauche ein neues „Miteinander“ in der Stadtpolitik.

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Ich stehe für einen neuen politischen Stil. Und gemeinsam können wir mit dieser bürgerlichen Allianz Großes umsetzen.

Florian Tursky

„Historische Chance für Stilwechsel“
Auch sonst präsentierte sich der frühere Büroleiter von Altlandeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei einem Fototermin am Freitag - gemäß dem neuen Listennamen - ganz als der Mann von außen. Der mit den stadtpolitischen Streitereien der vergangenen Jahre nichts zu tun habe und nun Aufbruch verspreche. „Innsbruck braucht Erneuerung. Die Menschen haben genug vom Chaos und Stillstand der letzten Jahre. Ich stehe für einen neuen politischen Stil. Und gemeinsam können wir mit dieser bürgerlichen Allianz Großes umsetzen“, rührte er schon einmal ordentlich die Werbetrommel.

Es gebe nun die „historische Chance für einen echten politischen Stilwechsel.“ Offiziell aus der Taufe heben werden ÖVP, FI und Seniorenbund ihr Baby übrigens bei einer gemeinsamen Veranstaltung am 29. November.

Orange in Politik - da war doch was?
Auf die Frage, ob er mit der Listenfarbe orange Anleihe an Ex-FPÖ-Chef Jörg Haider nehmen wolle, der seinerzeit das BZÖ mit derselben Farbe ins Leben rief, meinte Tursky: „Ich nehme prinzipiell keine Anleihe, schon gar nicht bei Jörg Haider.“ Orange habe eine „gute Signalwirkung“, die Farbe sei „frisch und modern.“

Turbulenzen in der Innsbrucker ÖVP
Im bürgerlichen Lager respektive in der Innsbrucker ÖVP ging es zuletzt drunter und drüber. Zuletzt kündigte der bisherige ÖVP-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber an, mit einer eigenen Liste bei der Wahl anzutreten. Zwischen Anzengruber und der Volkspartei war es zuvor zu heftigen Turbulenzen gekommen. Die Partei wollte den früheren Almpächter nicht als Willi-Herausforderer.

Anzengruber wird mit einer eigenen Liste antreten. (Bild: zeitungsfoto.at/Liebl Daniel)
Anzengruber wird mit einer eigenen Liste antreten.

Das Antreten des Vizestadtchefs bereitet Tursky laut eigenen Angaben keine Sorgen. Das Ziel wäre gewesen, „den Weg gemeinsam zu gehen“, aber Anzengruber habe diesen Weg einseitig verlassen, merkte er am Freitag dazu knapp an.

Wahl zum Stadtparteiobmann steht an
Kommenden Freitag steht für den Staatssekretär indes ein weiterer wichtiger Termin an: Denn wenngleich die Innsbrucker ÖVP bei dieser Wahl in der neuen Liste aufgeht, „aufgelöst“ wird sie nicht. Tursky stellt sich daher bei einem Stadtparteitag der Wahl zum Stadtparteiobmann. Der bisherige Stadtparteichef, Landtagsabgeordneter Christoph Appler, kandidiert nicht mehr und macht Platz für den neuen schwarzen Hoffnungsträger. Ein prozentuelles Ziel für die Obmannwahl wollte sich Turky nicht legen. Ziel sei es, als gesamtes Bündnis gestärkt aus dem Parteitag hervorzugehen.

Ende September hatte der Staatssekretär angekündigt, in Innsbruck in den Ring zu steigen. Und auf jeden Fall danach in der Landeshauptstadt zu bleiben, egal wie die Wahl ausgeht. Damit verbunden war die Verkündung der „Wiedervereinigung“ zwischen der Innsbrucker ÖVP und Für Innsbruck. Fast 30 Jahre lang hatte die bürgerliche „Trennung“ angehalten. Für Innsbruck war im Jahr 1994 vom späteren Stadtchef und ÖVP-Landeshauptmann Herwig van Staa aus der Taufe gehoben worden.

Nun wollen die beiden Gruppierungen, die zwischenzeitlich alles andere als gut aufeinander zu sprechen waren, gemeinsam zuschlagen und die Amtszeit Willis nach nur einer Periode beenden.

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