Hersteller werben damit, recycelbare Plastikverpackungen zu verwenden. Doch zwischen recycelbar und tatsächlich recycelt klafft oft eine riesige Lücke: Flaschen, Becher und Tuben bestehen zum großen Teil aus neuem Kunststoff.
Getränke-Giganten als Recycling-Zwerge
Der Discounter Lidl hat mit seiner „Kreislaufflasche“ für heftige Debatten gesorgt. Unbestritten ist ihr Recycling-Anteil besonders hoch. Doch die komplett auf Wiederverwertung getrimmte PET-Flasche taugt nicht als Stellvertreter für andere Einwegflaschen und erst recht nicht für andere Kunststoffverpackungen im eigenen Sortiment. In den Supermarktregalen der Schwarz-Gruppe, zu der Lidl gehört, stehen etliche Produkte mit Kunststoffverpackungen mit geringem Recycling-Anteil. Laut Fortschrittsbericht der Ellen MacArthur Foundation waren es zuletzt insgesamt lediglich 14 Prozent.
Weltgrößte Plastikverschmutzer
Welcher Anteil an alten Coca-Cola-Flaschen letztendlich durch andere Unternehmen recycelt wird, ist unklar. Nicht wiederverwertet ist PET hochgefährlich für unseren Planeten, es braucht bis zu 450 Jahre, um sich zu zersetzen. Und Coca-Cola gilt schon lange als weltgrößter Plastikverschmutzer, wie das globale „Break Free From Plastic“-Netzwerk durch Auswertungen von Müllsammelaktionen wiederholt ermittelt hat. Dort finden sich auch andere Getränke- und Lebensmittelriesen wie PepsiCo, Unilever oder Nestlé, die eine Selbstverpflichtung Ellen MacArthur Foundation unterschrieben haben.