Vom grünen Vizekanzler höchstselbst wird Oberösterreich gerügt, da sich Raumordnungsreferent Markus Achleitner (ÖVP) gegen eine fixe Hektarbegrenzung des Bodenverbrauchs, vulgo „Flächenfraß“, stemmt. Erst recht, wenn bundesweit nur noch 2,5 Hektar pro Tag für Hoch-, Tief- und sonstige Bauten verwendet werden sollen.
Denn so viel verbraucht Oberösterreich seit Jahren mindestens, und Achleitner kann akribisch vorrechnen, wie so ein Limit Oberösterreichs Gemeinden einschnüren würde: „Wenn eine Firma in einem bestimmten Ort um 5000 Quadratmeter erweitert, wäre es für zwei Jahre vorbei, dass sich junge Familien ein Eigenheim schaffen können.“
Übers Ziel sind sich eigentlich alle einig
Wobei Landesrat Achleitner das grundsätzliche Ziel gar nicht in Abrede stellt, bloß den Weg dorthin: „Dass mit unseren wertvollen Bodenressourcen möglichst sorgsam umgegangen wird und der Flächenverbrauch substanziell verringert werden soll – darüber sind wir uns alle einig. Über den Weg dorthin werden aber höchst kontroversielle Debatten geführt - vor allem im Hinblick auf eine quantitative Begrenzung der Flächeninanspruchnahme.“
Kaineder unterstützt den Vizekanzler
Aber auch die Hagelversicherung, immer Fürsprecherin für weniger Bodenverbrauch, beharrt auf konkreten Zielvorgaben: „Sonst ist das wie ein Gesetz zur Reduzierung der Verkehrstoten, das aber kein Tempolimit vorsieht“, so ein etwas drastischer Vergleich. Auch in Oberösterreich selbst gibt es Gegenstimmen zu Achleitners unlimitierter Bodenpolitik: „Das Ziel der Bundesregierung, maximal 2,5 Hektar Boden pro Tag zu verbrauchen, ist wichtig“, betont der grüne Landesrat Stefan Kaineder: „Es kann nicht sein, dass wir immer noch unsere fruchtbarsten Äcker zubetonieren!“
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