Erich Egger, Salzburgs wichtigster Mann unter den Seilbahnern, glaubt allen Widrigkeiten zum Trotz an einen Traumwinter. Dass der Skirennsport für das Gletschersterben verantwortlich gemacht wird, hält der Salzburger indes für eine Sauerei.
Das Kitzsteinhorn hat den Saisonstart bereits um eine Woche nach hinten verlegt – die „Krone“ berichtete. Rund um Sölden und den Start des Skiweltcupwinters ist eine Diskussion über die Nachhaltigkeit und Vertretbarkeit des Skisports in Zeiten des Klimawandels ausgebrochen. Salzburger wiederum sind die weißen Streifen in der grünen Landschaft nach Weihnachten im Hinterkopf. Und die zuletzt viel zu hohen Temperaturen tragen zudem dazu bei, dass man hie und da sorgenvoll auf die nächste Winterperiode blickt.
Experten prognostizieren sogar einen Rekordwinter
Nicht so Schmitten-Chef Erich Egger, Salzburgs mächtigster Seilbahner: „Laut Tourismusumfrage können wir in Salzburg mit einem Plus von bis zu drei Millionen Übernachtungen rechnen. Es gibt da also eine Lücke zwischen der tatsächlichen Nachfrage und den Diskussionen, die rund um den Skisport, den Wintertourismus geführt werden.“ Damit spielt Egger auf die Sölden-Debatte an. Da haben sich zuletzt aktuelle und Ex-Skirennstars kritisch geäußert, so früh in den Weltcupwinter zu starten.
„Ich halte es für eine Sauerei, wenn das Gletschersterben dem Skirennsport untergejubelt wird, das Hinauen auf den Tourismus ist nicht in Ordnung. Da geht es um andere Themen. Man muss auch erkennen: Wir Seilbahner machen viele Gäste glücklich, bilden eine enorme Wertschöpfung. In Relation dazu ist der Energieverbrauch gering.“
Natürlich, bestätigt Egger, gibt es etwa beim Thema An- und Abreise Nachholbedarf. Auch werde der Überlebenskampf für Kleinstskigebiete, Stichwort Postalm, größer anstatt kleiner. „Für die Schmitten prognostizieren uns Experten, dass man hier zumindest die nächsten 30 Jahre wie gewohnt Skifahren wird können. Auch, wenn die Saisonen kürzer werden dürften.“
Spielball der Wetterkapriolen
Energie, Pandemie, Krieg? Nein. Ein Blick zurück in den Winter 2022/23 genügt, um das Problem des Tourismus auszumachen: zu warme Temperaturen. Ob diese auf den Klimawandel oder das El-Niño-Wetterphänomen - es ist wohl ein Mix - zurückzuführen sind, macht aus Touristikersicht keinen Unterschied. Fakt ist, dass man immer mehr zum Spielball der Wetterkapriolen wird. Startet die Saison irgendwann erst mit Weihnachten und hört Anfang März wieder auf? Denkbar. 16 Millionen Winter-Übernachtungen in Salzburg dürften sich mit dem Schema-F-Skiurlaub auf Dauer jedenfalls nicht mehr erzielen lassen.
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