Das FIS-Verbot von fluorhaltigen Wachsen hat in den vergangenen Wochen für Beunruhigung in der Skisport-Szene gesorgt. Die Disqualifikations- und Sabotage-Angst geht um. Befürchtungen gibt’s auch bei Lara Gut-Behrami.
„Vielleicht sollten die Serviceleute mit den Ski im Zimmer schlafen“, wird die Schweizerin vor dem Ski-Weltcup-Auftakt in Sölden vom „Blick“ zitiert. Denn: „Jemand könnte beim Vorbeilaufen die Ski mit einem Fluorspray kontaminieren.“
Schon geringe Mengen an Fluor bringen einen Wettbewerbsvorteil. Bei Gut-Behrami und Co. herrscht eine große Ungewissheit. „Der Druck auf die Serviceleute steigt. Denn fahre ich eine gute Abfahrt, verliere aber eine halbe Sekunde, was soll der Servicemann dann sagen? Ich habe nicht beschissen, aber vielleicht haben es andere getan? Ich werde nicht zu meinem Servicemann gehen und sagen: ‚Versuch es!‘ Aber wenn ich jedes Mal denke, vielleicht liegt es daran, dass es die anderen doch weiter benutzen, wäre das nicht gut.“ An einen Ehrenkodex, dass nicht geschummelt wird, glaubt sie nicht.
Krebserregend und schlecht für die Natur
Es gibt also noch einige Fragezeichen. Was feststeht: Gemessen wird mittels Infrarot-Spektroskopie. Das heißt, es wird ein Lichtstrahl auf den Skibelag geschossen. Das reflektierte Licht wird analysiert und aufgrund der Wellenlängen lässt sich auf die Substanzen schließen. Dass die Fluor-Wachse nach langem Hin und Her nun endgültig für alle Disziplinen der FIS und IBU verboten wurden, sei grundsätzlich zu begrüßen, hält Gut-Behrami fest. Gewisse Fluorverbindungen (C8) stehen in Verdacht, krebserregend zu sein und sind in der Natur nicht abbaubar.
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