Für die alpinen Ski-Männer hat die Saison mit einem Abbruchrennen und einer Absage begonnen. Der Weltcup-Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner oberhalb Söldens wurde zunächst nach 47 Läufern wegen starken Windes (Video oben) unterbrochen. Trotz längerem Zuwarten war keine Fortsetzung möglich. Möglicherweise wird das Rennen in Gurgl nachgetragen.
Marco Schwarz konnte seine Zwischenführung nicht verwerten. „Ich nehme das als Sieg mit, mein Skifahren war sehr gut“, sagte der Kärntner. Schwarz hatte im ersten Durchgang mit der Bestzeit vor dem Schweizer Kugelverteidiger Marco Odermatt (+0,29 Sek.), dem Franzosen Alexis Pinturault (+0,46) und dem Norweger Henrik Kristoffersen (+0,59) überrascht. „Natürlich wäre ich jetzt am liebsten einen zweiten Durchgang gefahren, aber gegen das Wetter kann man nichts machen. Es war die richtige Entscheidung, es wären keine fairen Bedingungen gewesen. Das passt so“, sagte Schwarz, der viel Zuversicht für die kommenden Wochen mitnahm.
Auch wenn es nichts aus dem erhofften ersten ÖSV-Sieg in Sölden seit Marcel Hirscher 2014 wurde. Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer war mit seiner Truppe durchwegs zufrieden. „Wir haben uns da so stark wie lange nicht präsentiert.“ Nächstbeste Österreicher waren am Sonntag Manuel Feller als Achter und Stefan Brennsteiner als Zehnter. Vincent Kriechmayr und Patrick Feurstein folgten auf den Plätzen 17 und 18.
Hier der Zwischenstand vor dem Abbruch:
„Es fliegt alles durch die Gegend“
Die Rennabsage war alternativlos. „Es sind Windböen, es fliegt alles durch die Gegend. So ein Rennen kann man nicht fahren“, sagte FIS-Renndirektor Markus Waldner im ORF. Laut Waldner und ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer arbeite man einem Nachtragsrennen in Österreich. Ein zweites Rennen in Gurgl - im hinteren Ötztal steigt am 18. November ein Slalom - ist eine mögliche Variante. Laut Scherer ist das Streckenprofil am Kirchenkar auch für einen Riesentorlauf geeignet. Bisher galt, dass bei einer Absage bei der Auftaktveranstaltung das Rennen ersatzlos gestrichen wird, diese Regel hat die FIS verändert.
Die Frauen hatten indes am Samstag Wetterglück, die Schweizerin Lara Gut-Behrami gewann vor der Italienerin Federica Brignone und der Slowakin Petra Vlhova. Franziska Gritsch war Zehnte.
Klimaprotest vor Rennen
Vor dem Rennen hatte es eine Klima-Aktion der „Letzten Generation“ gegeben, die Zufahrtsstraße auf dem Rettenbachferner war für kurze Zeit gesperrt. Betroffen waren davon vor allem die Zuschauerinnen und Zuschauer, denn die Sportler befanden sich längst auf dem Gletscher.
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