Wirbel an Grenze

Nässe und Kälte: Kein Ende der Großaufgriffe

Burgenland
28.10.2023 10:25

Nicht einmal durch Schlechtwetter lässt sich illegale Migration aufhalten. Neben 37 Migranten in Nikitsch wurden weitere Großaufgriffe in Deutschkreutz, Halbturn, Baumgarten, Andau und Nickelsdorf gemeldet. Bundesheer und Polizei stehen im Burgenland im Dauereinsatz.

Ohne Pause geht für die Polizei und das Heer die Arbeit an der Grenze weiter. Die Behörden in Wien verweisen zwar auf einen Rückgang des Flüchtlingszustroms. Im Vergleich zu 2022 ist in der 41. Kalenderwoche von 9. bis 15. Oktober die Zahl der Aufgriffe um 46 Prozent von 3500 auf 1900 gesunken, in der 40. Woche machte das Minus 55 Prozent aus.

37 Flüchtlinge sind am Rande von Nikitsch entdeckt worden. (Bild: Christian Schulter)
37 Flüchtlinge sind am Rande von Nikitsch entdeckt worden.

Hotspots: Neusiedl und Oberpullendorf
Doch gegenüber 2021 liegen die aktuellen Zahlen weit darüber. Trotz Regen und niedriger Temperaturen nehmen die Migrationsbewegungen kein Ende. Im Gegenteil, Großaufgriffe häufen sich. Stark betroffen waren am Nationalfeiertag die Hotspot-Bezirke Neusiedl und Oberpullendorf. 26 Flüchtlinge wurden aus Andau gemeldet, 23 und noch 15 aus Halbturn. 34 Einwanderer strandeten in Deutschkreutz.

Ähnlich war die Lage am Mittwoch: 17 Aufgriffe in Nickelsdorf, 18 in Halbturn, 23 in Andau, 18 in Baumgarten, 24 in Deutschkreutz und 37 in Nikitsch. Kleinere Gruppen wurden laufend registriert.

Schlepper im Kastenwagen
An der Polizei vorbeigerast ist ein Schlepper am Abend des Nationalfeiertages auf dem Grenzübergang in Deutschkreutz. Mit Blaulicht und Folgetonhorn wurde sein weißer Kastenwagen verfolgt. Der Schleuser bog auf das Gelände einer Firma für Bewässerungstechnik ab, um das Fahrzeug hinter der Werksfassade zu verstecken. Die Polizei fand ihn.

Der weiße Kastenwagen ist in Deutschkreutz über die Grenze gerast. (Bild: Christian Schulter)
Der weiße Kastenwagen ist in Deutschkreutz über die Grenze gerast.

Elf Kleinkinder und Babys in Kastenwagen
Der Iraker (36) gab an, seine Bosse hätten ihm via Handy befohlen, an der Grenze mit Vollgas durchzufahren. Als er die hintere Tür des Kastenwagens der Type Renault Master öffnen musste, waren 35 türkische Kurden zu sehen, darunter elf Kleinkinder und Babys. Sie sind fünf Stunden zuvor an der serbisch-ungarischen Grenze zugestiegen.

Der gelbe Wagen hatte einen Unfall in Neckenmarkt. (Bild: Christian Schulter)
Der gelbe Wagen hatte einen Unfall in Neckenmarkt.

Weiterer Unfall
Einen Unfall baute Freitag gegen 4 Uhr in der Früh ein Schlepper an der Grenze in Neckenmarkt. Er war mit einem gelben Kastenwagen gegen ein Marterl gekracht und ist geflüchtet. Zurückblieben ein Afghane und 20 Türken, unter ihnen sieben Frauen und fünf Kinder.

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