Attacke gegen BAWAG

Helmut Elsner kämpft um sein Stiftungsvermögen

Österreich
17.03.2012 16:06
Neueste Facette im Krimi rund um Helmut Elsner, Wolfgang Flöttl und die BAWAG: Der 77-jährige Ex-Generaldirektor verlangt durch seinen Anwalt Dr. Tassilo Wallentin, dass ein Teil von seinem Stiftungsvermögen, das in der "Gambit" auf einem Sparbuch der BAWAG/PSK (Nr. 10020-354-548) gesperrt liegt, "auf ein Sparbuch eines anderen inländischen Kreditinstitutes umgeschichtet wird".

Da schießt Elsner mit scharfer Munition: 2006 hätten die Verhandler Nowotny, Hundstorfer, Schneider etc. in den USA einen milliardenteuren Vergleich abgeschlossen. Dabei hätten sie unterschrieben, dass Elsner und sein Vize Zwettler "instrumentalisierend und dirigierend" an Malversationen im Zusammenhang mit dem US-Broker Refco mitgewirkt hätten.

Ein Vorwurf, den Elsner als ungeheuerlich empfindet. Erstens hätten die US-Behörden damals, wie sie später zugaben, kaum ausreichend kritisches Material über die BAWAG gehabt (das hätten ihr erst die Österreicher selbst geliefert), und zweitens hätte Ex-Refco-Chef Bennett gestanden, für den Betrug selbst verantwortlich gewesen zu sein. 

Flöttl als lachender Dritter
Einfach ausgedrückt: Die damalige BAWAG- und ÖGB-Spitze hätte den Amerikanern erst das belastende Material geliefert und dann einen milliardenteuren Vergleich abgeschlossen, in dem die früheren BAWAG-Vorstände schwerster Vergehen beschuldigt wurden. Der Text, den Nowotny & Co. damals unterschrieben hatten, sei aus guten Gründen bisher geheim gehalten worden. Der lachende Dritte dabei sei Flöttl gewesen. 

Durch den US-Vergleich sei damals dessen Vermögen, das eingefroren gewesen ist, von der Behörde wieder freigegeben worden. Der gemeinsame Jachtausflug mit den prominenten Teilnehmern Flöttl und Grasser sei ein zusätzlicher Beweis für diese These. Elsner wirft Flöttl laut Format vor, "der Bernie Madoff der BAWAG gewesen zu sein". Die Hunderten Millionen seien nicht verzockt worden, so Elsner, die Justiz aber hätte abgelehnt, Flöttls Konten zu öffnen.

BAWAG drohen gigantische Forderungen
Und die BAWAG? Die hätte zuerst das Detektivbüro Nardello mit Nachforschungen über die Vermögenswerte von Flöttl beauftragt, dann diesen Bericht aber nicht einmal mehr abgeholt. Konsequenz: Wenn der Vergleich der damaligen BAWAG- und ÖGB-Führung mit den US-Behörden aber unter falschen Voraussetzungen unterzeichnet wurde, sei er jetzt hinfällig. Auf die BAWAG könnten dadurch gigantische Forderungen zukommen – daher will Elsner, dass seine "Gambit"-Millionen lieber wo anders geparkt werden…

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