Seit zwei Wochen ist Christa P. (54) aus Linz weg - ihre Familie sucht verzweifelt nach ihr und stellt sich auf „das Schlimmste“ ein. Vermisstenfälle aus der Vergangenheit zeigen, wie nahe Erleichterung und traurige Gewissheit beisammen liegen.
„Wir gehen schon vom Schlimmsten aus. Müssen damit rechnen ...“ - die Familie von Christa P. (54) aus Linz ist zwei Wochen nach ihrem Verschwinden mit der Hoffnung beinahe am Ende. „So hat sich Mama nie verhalten, auch wenn sie mal zwei oder drei Tage weg war, hat sie sich immer kurz gemeldet“, sagt die Tochter, die - wie auch die Mutter der Vermissten - ihr Handy stets griffbereit hat.
„Sie war nicht daheim in ihrer neuen Wohnung, hat nur einen kleinen Rucksack mit. Sie kann gar nicht untertauchen und es fehlt ihr auch das Geld dazu. Und sie würde uns das nicht antun. Nicht ihrer Mama, nicht mir und schon gar nicht ihren Enkeln. Mit ihnen ist sie ein Herz und eine Seele“, befürchtet die 25-Jährige, dass der Mutter etwas zugestoßen ist.
Bei Bekanntem übernachtet
Die Polizei ist inzwischen auch hochaktiv, hat bei der Tochter eine DNA-Probe genommen, um Spuren abzugleichen, ob sie von Christa P. stammen. Auch die Wohnung eines Bekannten, wohin die Köchin sich in der Nacht zum 14. Oktober hatte bringen lassen, war „sauber“. Die Linzerin, deren Freund sich in Haft befindet, hatte dort genächtigt und sei aber schon verschwunden gewesen, als der Bekannte – die Familie kennt ihn nicht – am Morgen munter wurde.
Da Christa P. an einer schweren Schilddrüsenerkrankung leidet, müsste sie dringend Tabletten nehmen, doch diese liegen in der Wohnung der Tochter. Von dort wäre sie mit drei Katzen und dem geliebten Chihuahua-Mops-Mischling in eine eigene Bleibe gezogen, hatte drei Tage vorm Verschwinden die Kaution bezahlt. „Es gibt keinen Grund für ihr Verschwinden, es lief alles gerade gut“, hofft die Familie auf ein Happy End.
Abgängiger saß eine Woche im Auto
Dass dies eintreten kann, zeigt der Fall eines Schwanenstädters (33), der zu Weihnachten von daheim verschwunden war. Er tauchte nach einer Woche wieder auf, war die ganze Zeit im Auto gewesen und hatte „eine Auszeit“ gebraucht. Ein trauriges Ende fand dagegen die Suche nach einem Natternbacher, der in Linz beim Fortgehen verschwunden war. 47 Tage später wurde die Leiche des Familienvaters (42) in der Donau entdeckt. Er war ins Wasser gestürzt.
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