In seiner neuesten Kolumne wendet sich Autor Robert Schneider dem neuesten Hype in der Welt Kulinarik zu: dem „Thermomix“. Doch so ganz ist er von dem technischen „Wunderwuzzi“ nicht überzeugt.
Die moderne, weltläufige Frau von heute (selbstverständlich auch der Mann) kocht mit einer Küchenmaschine der Wuppertaler Unternehmensgruppe Vorwerk. Keine Sorge, ich betreibe nicht plumpe Schleichwerbung für das Wunder dieser Zeit, den „Thermomix“. Ich habe keinen daheim stehen und würde ihn auch glatt nicht annehmen, sollten die Wuppertaler das lesen, was ich für zweifelhaft halte. Das war der Disclaimer. Jetzt zum Kochwunder. Die älteren Semester erinnern sich noch mit Schrecken an die sogenannten „Tupperparties“, wo die Mamas landauf, landab feuchte Hände bekamen ob des neuen Plastikgeschirrs, das ihnen ausschließlich über den Direkt-Verkauf sündteuer angedreht wurde. War das eine Hysterie. „Ein neues Leben!“, riefen die Hausfrauen. Die gab es damals noch und sie wurden auch als solche bezeichnet. Alles konnte nun in farbigen Dosen und Döschen luftdicht konserviert werden.
So ähnliche Kreise ziehen die Wuppertaler mit ihrem Wundergerät (auch wieder nur im Direktvertrieb erhältlich), das vom ästhetischen Gesichtspunkt einfach nur besorgniserregend aussieht. Aber darum geht es ja nicht, mein Herr! Worum geht es? Das Ding kann Rühren, Mischen, Zerkleinern, Kneten, Erwärmen, Wiegen, Dünsten, Kochen, Karamellisieren und Anbraten. Es kann einfach alles, und via integriertem WLAN und Bluetooth und dem digitalen Rezept-Portal „Cookidoo“ (Jahresabo für 48 Euro) müssen Sie jetzt gar nichts mehr tun. Reinschmeißen, warten, fertig. Hipp wie das neueste iPhone ist der „Thermomix“ geworden. „Wie, du kochst noch mit dem TM5? Ich hab schon den TM6.“
Eigentlich wollte ich meinen Buben nur ein Paar Würstchen braten. Muss ich das in Zukunft wirklich über eine App steuern? „Wenn jemand aus Wuppertal an der Tür schellt, nicht öffnen!“
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