Der 29. Oktober ist der Equal Pay Day in Niederösterreich. Viele Einflussfaktoren wirken sich auf die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern aus. Frauen haben beim Bruttoeinkommen seit dem Jahr 2010 hochgerechnet schon mehr als einen Monat aufgeholt, liegen aber immer noch mehr als zwei Monate zurück.
Immer ein bisschen dem bundesweiten Schnitt hinterher hinkt Niederösterreich beim Equal Pay Day. Dieser Tag beschreibt die Ungleichheit von Männer- und Frauengehältern, für Personen, die das ganze Jahr durchgehend Vollzeit arbeiten. Im größten Bundesland ist heute der Tag, an dem hochgerechnet das Jahres-Männereinkommen das der Frau übersteigt. Im Vorjahr war dieser einen Tag früher: der 28. Oktober. Die Differenz beträgt heuer also 64 Tage. 2010 wurde diese statistische Marke noch am 27. September erreicht!
Viele Faktoren für schlechteren Lohn
Der Equal Pay Day soll etwa auf die schlechter bezahlten Frauenberufe aufmerksam machen, was sich nun aufgrund des Arbeitskräftemangels bessert. So führt die Arbeiterkammer Branchen, wie Pflege, Handel, Reinigung, körpernahe Dienstleister (wie Friseurinnen) oder das Hotel- und Gastgewerbe an, in denen das Einkommen zum Großteil noch eher geringer ist. Aber auch die langen Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitphasen, weil Mütter ihre Kinderbetreuungspflichten wahrnehmen, seien ein wesentlicher Grund, warum sich Frauengehälter nicht in gleichem Maße entwickeln, wie die der Männer.
Den gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit zu verdienen - das muss quer durch alle Branchen und Berufe gelten!
AKNÖ-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser
Forderung von Arbeiterkammer und ÖGB
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ – der Forderung von Arbeiterkammer NÖ-Präsident Markus Wieser schließt sich auch die niederösterreichische ÖGB-Frauenvorsitzende Didem Strebinger an: „Der Gender Pay Gap von 17,3 % im Land ist durch nichts gerechtfertigt.“
Deutlicher Sprung von 2021 und 2022
Einen größeren Sprung von sechs Tagen machte der Equal Pay Day von 2021 auf 2022. Der Hintergrund: die Pandemie! Denn der Equal Pay Day basiert auf der Auswertung von zwei Jahre alten Daten. „2020 konnten Männer wegen Kurzarbeit deutlich weniger Überstunden machen. Vor allem nur Frauen in besser bezahlten Jobs konnten das Jahr durcharbeiten“, erklärt eine Expertin der Arbeiterkammer.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.