Wie sich die Welt verändert hat und wir als die Beobachter, Berichterstatter, Erklärer, Kommentatoren, Analysten, mit ihr. In jenen vier Jahrzehnten, in welchen es die „Kärntner Krone“ bislang gibt. Und was an Herausforderungen auf uns zukommt.
Stressig war es immer. Irgendwie. Aber irgendwie anders“, sagt Uta Rojsek-Wiedergut im Interview zu „40 Jahre Kärntner Krone“; also jene Fotografin, die von Anfang an mit dabei war bei unserem Zeitungsabenteuer.
Und sie hat recht. Waren es früher die aus heutiger Sicht unzureichenden, ja geradezu steinzeitlichen Mittel, die uns bremsten und behinderten, so sind es heute die schiere Vielfalt an Plattformen, die es zu bedenken und bedienen gilt sowie die permanente Flut an Meldungen, die zu sichten, werten und zu prüfen sind.
Journalistische Werte einst und jetzt
„Check, Re-Check, Double-Check“, die hohen Werte des Journalismus, die sich an die sechs essenziellen Fragen „wer, was, wann, wo, wie, warum?“ anschließen, zu erfüllen und beherzigen; es war nie leicht und wird auch im Zeitalter der scheinbar unbegrenzt zur Verfügung stehenden Informationen sogar schwieriger.
Warum das so ist? Weil wir alle – also die Leserinnen und Leser oder Userinnen und User ebenso wie wir Medienmenschen – mehr denn je permanenten Manipulationsversuchen ausgesetzt sind.
Als vor etwa 30 Jahren das gesammelte Wissen der Menschen digitalisiert zu sein schien, war tatsächlich der Zugang zu diesem Wissen auf einem Höchststand angelangt. Es war allerdings so viel, dass bald Algorithmen eingesetzt wurden, um Wissen zu kanalisieren. Und begann die Manipulation nachgerade zu explodieren.
Wenn „Wahrheiten“ aufeinander prallen
Denn Algorithmen, vor allem jene in Suchmaschinen, liefern den Suchenden immer mehr von dem, was ihnen gefällt. Und Objektivität ist dabei kein Kriterium. Während man also sucht und glaubt, Wissen zu finden, wird der Horizont vielmehr immer enger. Bis eine eigene, maßgeschneiderte, vermeintliche Wahrheit geschaffen ist. Eine „Wahrheit“ unter vielen „Wahrheiten“ allerdings, wie uns vor allem die Zeit der Pandemie eindrücklich und gleichzeitig erschreckend gezeigt hat. Wenn solche „Wahrheiten“ dann aufeinanderprallen, wird das Zusammenleben extrem schwierig.
Und hier kommen dann wieder wir Journalisten ins Spiel. Mit der Aufgabe, den Horizont zu weiten, Neues anzubieten, andere Denkmuster vorzustellen, vermeintliche „Wahrheiten“ infrage zu stellen.
Im Grunde ist das ein Weg zurück zu den Wurzeln; in Kärnten, in Österreich, international. Zusammenhänge erklären, Hilfestellungen bieten, Fragen stellen, Antworten prüfen und Versprechen nachverfolgen.
Technologisch haben wir als Journalisten in den vergangenen 40 Jahren Quantensprünge erlebt; von der mechanischen Schreibmaschine und geteiltem Festnetz-Telefon bis zum Laptop und dem Multifunktions-Werkzeug Smartphone.
Berichten, helfen und auch unterhalten
Die Aufgaben für uns als „Krone“-Team sind die gleichen geblieben, wenngleich eben auch auf zusätzlichen, neuen Plattformen mit neuen, teils gravierend unterschiedlichen Anforderungen: Berichten, was war und was ist, Missstände aufzeigen und am besten auf das Abstellen derselben drängen, Schwachen zur Seite springen, Leisen eine Stimme geben, helfen, wenn sonst niemand da zu sein scheint, und natürlich auch unterhalten. Wir freuen uns darauf. Versprochen.
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