Obwohl das Herren-Rennen am Sonntag wetterbedingt abgebrochen werden musste, spricht Felix Neureuther von einem „tollen Rennwochenende“ in Sölden. Doch Deutschlands ehemaliger Profi fordert einmal mehr Änderungen im Ski-Zirkus, unter anderem ein Verbot des Stangentrainings von 1. Mai bis 31. August.
„Chapeau Sölden für ein tolles Rennwochenende, obwohl das Männerrennen leider nicht beendet werden konnte“, blickt Neureuther via Facebook auf den Weltcup-Auftakt am vergangenen Wochenende zurück. „Ich habe mich im Vorfeld des Auftakts kritisch über den Zeitpunkt des Weltcup-Auftakts und den dazugehörigen Baumaßnahmen geäußert. Dazu stehe ich auch noch absolut!“
Weltcup-Auftakt zu früh
Und er nimmt einmal mehr die FIS in die Pflicht. „Man redet von Seiten der FIS von Globalisierung des Skirennsports, was totaler Quatsch ist. Aufgrund des Weltcupkalenders werden Veranstalter getrieben, Maßnahmen zu ergreifen, die dem Skisport schaden. Stattdessen sollte der Skisport Vorreiter sein, wie man Dinge richtig und sinnvoll umsetzt, damit die Menschen diese Freude zukünftig immer noch erleben wollen“, fordert Neureuther die Verschiebung des Ski-Auftakts (Mitte/Ende November).
Sorgen um Kinder
Doch das ist nicht die einzige Änderung, die sich der 39-Jährige wünscht. Neureuther spricht sich für ein Verbot von Stangentraining von 1. Mai bis 31. August aus. Ähnlich wie das Testverbot in der Formel 1. Und er hat gute Gründe: „Mittlerweile trainieren zehnjährige Kinder Mitte Juli und im August auf den Gletschern von Zermatt und Saas Fee. Der Aufwand dadurch ist enorm! Dieser Trend ist nicht gut! Kinder sollen doch im Sommer in den See springen und anderen Sport treiben und nicht auf 3500 Metern Skifahren! Diese frühe Professionalisierung des Sports vertreibt wahnsinnig viele Kinder! Kinder bis 14 Jahre müssen nicht im Sommer Skifahren! Das können sich außerdem nur noch die allerwenigsten leisten“, schildert Neureuther.
„Ich will dem Skisport nicht schaden“
Man würde einige Kosten sparen, so der ehemalige Technik-Spezialist. „Der Fairnessgedanke wäre auch mehr gegeben, weil Eltern nicht mehr zigtausende Euro schon im Sommer ausgeben müssten. Außerdem wird der Standortvorteil von manchen Ländern nicht mehr so von Vorteil sein und andere Länder hätten mehr Chancen, wettbewerbsfähig zu sein. Die Athleten hätten nach einer Saison deutlich mehr Zeit, sich zu erholen und ihren Körper zu schonen.“ Der wichtigste Grund sei jedoch, „dass man sehr viel CO2 einsparen würde, weil man den Aufwand und die Reiserei stark einschränken würde“. Zum Abschluss betont Felix: „Mit meinen Aussagen will ich dem Skisport nicht schaden! Ganz im Gegenteil! Ich bin nach wie vor einer der größten Fans dieses tollen Sports! Und die Menschen lieben ihn, weil er Augen zum Leuchten bringt!“
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