Im Talk mit Katia Wagner auf krone.tv überrascht der Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP) mit dem Bekenntnis, dass er selbst schon öfter mit künstlicher Intelligenz experimentiert habe: „Ich habe mir schon Reden und meinen Lebenslauf schreiben lassen!“ An einer Stelle lag die künstliche Intelligenz allerdings grundlegend falsch…
Die Rede, die er dann auch als Spezialbotschafter für die Digitalisierung der UN gehalten habe, sei gut angekommen. Er habe nach der Rede allerdings aufgelöst, dass nicht er, sondern ein Software-Programm den Text verfasst habe. Tursky habe sich auch seinen Lebenslauf erstellen lassen. Das Fazit? „Der war gut! Allerdings zu gut: denn dort stand auch, dass ich verheiratet bin und zwei Kinder habe. Da weiß die KI mehr als ich …“, schmunzelt der Staatssekretär.
Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP)
(Bild: Zwefo)
In Österreich viele gute KI-Köpfe Bernhard Moser, der Präsident der KI-Plattform ASAI, sieht in Österreich viel Potential für die Entwicklung von künstlicher Intelligenz, wenngleich wir noch kein „KI-Land“ wären. Vor allem in der Grundlagenforschung hätte Österreich viele „versteckte Champions“. „Wir sind ein tolles Land. Das sollte man nützen“, ist sich Moser sicher.
Bernhard Moser, Präsident der KI-Plattform ASAI
(Bild: Zwefo)
Forscher: „Wir haben KI verschlafen“ Der renommierte KI-Forscher, Günter Klambauer, sieht die bisherige Entwicklung in Österreich kritisch: „Wir haben bisher KI verschlafen“. Zwar seien die Voraussetzungen aufgrund der vielen guten Köpfe hierzulande gut, dennoch hätte man viel mehr tun müssen. Seine Prognose für die nächsten Jahre? „KI wird in allen Bereichen eine Rolle spielen und für Veränderungen sorgen. Wir müssen darauf gewappnet sein!“, sagt der Professor an der JKU in Linz.
KI-Forscher, Günter Klambauer von der JKU Linz
(Bild: Zwefo)
„Menschen wissen nicht mehr, was echt ist und was nicht“ Was viele Menschen besorgt, sind sogenannte „Deep Fakes“, also mittels KI generierte Menschen, die einem zum Beispiel auf den sozialen Netzwerken begegnen können. Die Social-Media-Expertin Lisa Sophie Thoma glaubt, dass man sich durch Bildung schützen könne. Dennoch sehe sie „sehr, sehr viele gesellschaftspolitische Risiken, weil die Menschen nicht mehr unterscheiden können, was echt ist und was nicht“.
Social-Media-Expertin Lisa Sophie Thoma
(Bild: Zwefo)
Wovor der Staatssekretär warnt Dem stimmt auch Staatssekretär Tursky zu. In der Vergangenheit habe man darüber informieren muss, dass man Fremden, die an der Haustüre klopfen, nicht unbedingt glauben sollte. Jetzt müsse man darüber aufklären, dass eine SMS oder ein Video auch ein „Fake“ sein kann. „Man darf nicht mehr alles glauben, was man sieht“, warnt Florian Tursky.
„Katia Wagner - der Talk“ sehen Sie jeden Mittwoch um 20.15 Uhr auf krone.tv.
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Katia Wagner diskutiert in der gleichnamigen Sendung jeden Mittwoch mit Gästen aus Politik und Society gesellschaftspolitische Themen, die Österreich bewegen.
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