Weltmeister Max Verstappen bejubelte in Mexiko geschäftsmäßig Saisonsieg Nummer 16, Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez musste hingegen seine tiefen Wunden lecken. Der kapitale Startunfall von Perez bei seinem Heimspiel warf neuerlich die Fragen nach der Zukunft des 33-Jährigen im Weltmeister-Rennstall auf. „Das ist ein harter Moment für ihn, ein schwerer Rückschlag“, sagte Teamchef Christian Horner über den tieftraurigen Lokalmatador.
„Ich habe zu viel riskiert, aber ich wollte diesen Sieg“, erklärte Perez. Nach 16 Sekunden war der Mexikaner übermotiviert in Charles Leclercs Ferrari gerumpelt, hob kurz mit seinem Boliden ab - dann war sein Rennen vorbei. Ihm blieb nichts anderes übrig, als um Zuversicht zu ringen. „Die Ergebnisse werden kommen. Ich bin nicht besorgt, ich bin nur etwas traurig“, sagte Perez nach diesem Unglückstag im Autodromo Hermanos Rodriguez.
„Manchmal reichen ein paar Sekunden, um Tausende Menschen zu enttäuschen“, befand der Schweizer „Tages-Anzeiger“. Der Gegenschnitt machte das Desaster für Perez umso heftiger. Zum einen wirkt die Red-Bull-Zweitbesetzung im Schatten von Verstappens Dominanz verlorener denn je. Weniger als die Hälfte der Punkte hat Perez in 19 Rennen gesammelt, nach Siegen steht es in diesem Jahr 2:16.
Hamilton setzt Perez unter Druck
Zum anderen muss Perez nach dem Crash von Mexiko selbst im so überlegenen Red Bull immer mehr um die Vize-Weltmeisterschaft bangen. „Jammerschade, wir haben 19 Punkte auf Hamilton verloren“, fasste Red-Bull-Berater Helmut Marko das Dilemma zusammen. Durch Lewis Hamiltons zweiten Platz inklusive schnellster Rennrunde hat Perez vor den verbleibenden drei Saisonläufen nur noch 20 Punkte Vorsprung auf den Mercedes-Piloten.
Wäre Hamilton nicht eine Woche zuvor als Zweiter in Texas umstritten disqualifiziert worden, wären beide schon jetzt fast gleichauf. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal in Schlagdistanz kommen würde. Es hängt aber vor allem von Checos Wochenenden ab“, sagte Hamilton und schob noch etwas mehr Druck in Richtung Perez. „Für mein Leben wird es keinen großen Unterschied machen, ob ich Zweiter oder Dritter werde“, so der siebenfache Weltmeister.
Für Perez aber womöglich schon. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass der Mexikaner seinen Job verlieren würde, wenn er in der WM noch Rang zwei einbüßt. „So einfach ist das nicht. Man muss auf die Umstände schauen und so weiter“, sagte Teamchef Horner. „Er hat mit uns eine Vereinbarung für nächstes Jahr. Und unsere Absicht ist es, dass er 2024 im Auto sitzt“, beteuerte der Brite.
Lob für Ricciardo
Zugleich schwärmte Horner allerdings in höchsten Tönen von Daniel Ricciardo, der als möglicher Nachfolger von Perez gehandelt wird. Im Alpha Tauri war der Australier auf Platz sieben gefahren und hatte das Red-Bull-Schwesterteam so um zwei Plätze in der für die Geldverteilung wichtigen Konstrukteurswertung nach vorn gebracht. „Er hat komplett unterstrichen, warum wir ihn zurückgebracht haben. Er sah wieder aus wie der alte Daniel“, sagte Horner.
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