Gurgl wird den am Sonntag in Sölden wegen Windes erst abgebrochenen und dann abgesagten Männer-Riesentorlauf nicht übernehmen. Zwar hätte alle Parameter auf Grün gestanden, aber man wolle sich bei der erstmaligen Austragung des Ski-Weltcup-Slaloms am 18. November auf diesen und ein qualitativ hochwertiges Produkt konzentrieren.
Das sagte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer am Montag in einer Online-Medienrunde. Der Riesentorlauf wird nicht in Österreich nachgeholt.
Der Weltverband FIS will das Rennen an einen bestehenden Austragungsort geben. In Österreich befinden sich in der Saison 2023/24 weiters Kitzbühel (drei Rennen) und Schladming (zwei Rennen) sowie das Weltcupfinale in Saalbach-Hinterglemm im Männer-Kalender, allerdings ist das Programm dort ohnehin schon dicht, weshalb man kein zusätzliches Rennen übernehmen wird. „Das Risiko mit einem zusätzlichen Bewerb in Gurgl war uns in Summe zu hoch. Es war eine Entscheidung der Vernunft. Wir möchten mit einem tollen Slalom Eindruck hinterlassen“, sagte Scherer.
Ob der heuer bereits um eine Woche mehr ans Oktoberende gerückte Auftakt in Sölden im kommenden Winter in den November hinein verlegt wird, darüber werden ÖSV und der Weltverband FIS nach den Gletscherrennen in Zermatt/Cervinia Ende November in Abstimmung mit dem Sölden-Organisationskomitee beraten. „Die Gespräche müssen wir sehr zügig abschließen, die Buchungslage in Sölden ist im November eine sehr gute.“ Bis Ende des Jahres müsse die Entscheidung über den Termin getroffen sein, verlautete der ÖSV-Generalsekretär.
„Hatten ein fulminantes Opening“
Auch wenn man die Weltcupsaison in Zukunft ein paar Wochen später starte, so ist Scherer gegen eine Ausweitung auf den April. „Das ist dem Produkt nicht förderlich und keine Alternative. Ein paar Rennen weniger werden wir verkraften können.“ Zugleich müsse aber die Qualität bei Veranstaltungen im Ausland angehoben werden. „In Österreich stehen wir für qualitativ hochwertige Veranstaltungen. Wir hatten ein fulminantes Opening.“
Darauf angesprochen, dass der in Sölden nicht anwesende FIS-Präsident Johan Eliasch in einem ORF-Interview gemeint habe, dass er nicht versteht, „wer sich im Oktober für Skirennen interessiert und warum wir auf Gletschern ohne Schnee fahren“, meinte Scherer. „Er wird uns seine Aussage noch weiter erläutern, auf welche Parameter er Bezug genommen hat.“ Beim Lauf von Marco Schwarz, dem Halbzeitführeden, seien via ORF am Sonntag eine halbe Million Menschen dabei gewesen.
Am Gletscher gab es am Samstag beim Frauenrennen mit 15.400 einen Zuschauerrekord, insgesamt fanden sich am Wochenende 30.200 Skibegeisterte ein. Scherer: „Das ist ein sehr gutes Signal und starkes Zeichen, dass der Skisport auch in dieser frühen Winterzeit schon begeistert und Massen anzieht.“ Die Resonanz sei zumindest in Österreich eine sehr positive zu Termin und Veranstaltung.
Getroffen habe sich der ÖSV in Sölden mit Greenpeace-Vertretern, in dem das Thema öffentliche An- und Abreise intensiv besprochen worden sei. Der ÖSV unterstütze dies ausdrücklich und habe dies auch in der Vergangenheit schon getan. Begrüßenswert wäre eine bundesweiten Regelung für Sport- und Kulturevents. Bisher bedürfe es jeweils bilateraler Kooperationsverhandlungen mit den jeweiligen Landesverkehrsverbänden, sagte Scherer.
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