Für Photovoltaiker

Gut geladen? Acht Wallboxen fürs E-Auto im Test

Motor
31.10.2023 00:01

Über die problemlose Nutzbarkeit von Elektroautos wird viel diskutiert. Fakt ist: Wer zu Hause eine Wallbox hat, um den Akku aufzuladen, ist fein raus. Und wer den Strom nicht aus dem Netz, sondern via Photovoltaik von der Sonne zapft, ist tatsächlich umweltfreundlicher unterwegs als andere. Der ÖAMTC hat acht Wallboxen getestet, die für das PV-Überschussladen geeignet sind.

(Bild: kmm)

Grundsätzlich sind alle acht Geräte im Test zu empfehlen, wie ÖAMTC-Techniker Florian Merker erklärt: „Unterschiede bei den Wallboxen fanden wir hauptsächlich bei der Ausstattung. Es kam bei keinem der Testgeräte zu Sicherheitsproblemen oder Ladeabbrüchen. Bei der Wahl einer geeigneten Wallbox kommt es somit im Grunde auf individuelle Präferenzen an und darauf, wie viel Budget vorhanden ist. Und auch der Stromverbrauch der einzelnen Wallboxen ist zu beachten.“

Erster Platz mit praktischen Funktionen
Der Testsieger ‘Wattpilot Home 11 J 2.0‘ von Fronius ist zugleich auch das günstigste Gerät im Test. Es überzeugt mit integriertem AC- und DC-Schutz sowie mehreren Lademodi, mit denen die Wallbox auf PV-Überschussladen umzustellen ist. Außerdem punktet das Gerät mit der besten App im Testfeld.

Mit der Note 1,6 verpasst der Testsieger nur knapp die Benotung „sehr gut“, was u.a. an folgendem Manko liegt: „In Punkto Vernetzung verfügt die Wallbox lediglich über eine WLAN-Schnittstelle. Zudem werden für intelligentes PV-Überschussladen weitere Fronius-Komponenten benötigt. Das führte zu einem Punkteabzug“, erklärt Merker.

Platz 1, Note 1,6: Fronius Wattpilot Home 11 J 2.0, UVP 938 Euro (Bild: ADAC/Ralph Wagner)
Platz 1, Note 1,6: Fronius Wattpilot Home 11 J 2.0, UVP 938 Euro
Platz 2, Note 1,8: Entratek Power Dot Fix, 1259 Euro (Bild: ADAC/Ralph Wagner)
Platz 2, Note 1,8: Entratek Power Dot Fix, 1259 Euro
Platz 3, Note 1,9: KEBA KeContact P30 PV-Edition, 1019 Euro (Bild: ADAC/Ralph Wagner)
Platz 3, Note 1,9: KEBA KeContact P30 PV-Edition, 1019 Euro
Platz 4, Note 2,0: Myenergi Zappi V2.1, 1397 Euro (Bild: ADAC/Ralph Wagner)
Platz 4, Note 2,0: Myenergi Zappi V2.1, 1397 Euro
Platz 5, Note 2,1: openWB Series2 Standard+, 1614 Euro (Bild: ADAC/Ralph Wagner)
Platz 5, Note 2,1: openWB Series2 Standard+, 1614 Euro
Platz 6, Note 2,2: Charge Amps, Halo, 1199 Euro (Bild: ADAC/Ralph Wagner)
Platz 6, Note 2,2: Charge Amps, Halo, 1199 Euro
Platz 6, Note 2,2: SMA EV Charger 22, 1699 Euro (Bild: ADAC/Ralph Wagner)
Platz 6, Note 2,2: SMA EV Charger 22, 1699 Euro
Platz 6, Note 2,2: Smartfox Pro Charger, 1239 Euro (Bild: ADAC/Ralph Wagner)
Platz 6, Note 2,2: Smartfox Pro Charger, 1239 Euro

Starke Kandidaten auch auf den Plätzen
Knapp dahinter (Note 1,8) konnte sich das Gerät ‘Entratek Power Dot Fix‘ positionieren. Als einziges Modell im Test kann diese Wallbox mit einem integrierten Mobilfunk-Modem samt SIM-Kartenslot auch dort Vernetzung bieten, wo kein LAN-Kabel oder WLAN vorhanden ist.

Der dritte Platz geht an die Wallbox ‘KEBA KeContact P30‘ (Note 1,9). Das Gerät bietet neben einer konfigurierbaren Anzeige auch eine App mit Ladestromeinstellung in Echtzeit sowie kompletter Konfigurationsmöglichkeit der Ladestation.

Automatische Phasenumschaltung als Vorteil
Kernstück einer Wallbox für PV-Überschussladen ist die automatische Phasenumschaltung, die eine dynamische Umschaltung zwischen einphasigem Laden bei geringen Erträgen und dreiphasigem Laden bei hohen Erträgen der Photovoltaikanlage ermöglicht. Die Modelle von Fronius (Note 1,6), Myenergi (Note 2,0) und openWB (Note 2,1) ermöglichen das. Für die Wallbox von KEBA (Note 1,9) ist optional ein Advanced-Set verfügbar, das neben einem Energiezähler auch eine automatische Phasenumschaltung mitbringt.

Auf den hinteren Plätzen landen die Geräte von Charge Amps, SMA und Smartfox (Note 2,2), denn sie sind nur in Verbindung mit dem hauseigenen Energie-Manager dazu im Stande. Lediglich das Modell von Entratek (Note 1,8) auf Platz zwei kann nicht mit einer automatischen Phasenumschaltung aufwarten, kompensiert das Manko jedoch durch die genannten Vorteile.

Stromverbrauch variiert bei Wallboxen stark
Wallboxen verbringen einen Großteil der Zeit im Stand-By-Modus und warten auf den nächsten Ladevorgang. Daher wurde auch der Verbrauch der einzelnen Boxen nach einer Ruhezeit von 30 Minuten ermittelt, dabei wurden teils erhebliche Unterschiede festgestellt: Die Bandbreite reicht dabei von 2,0 Watt bei der Fronius ‘Wattpilot Home 11 J 2.0‘ bis hin zu den recht hohen 5,4 Watt bei der Wallbox von SMA. Zudem bieten sehr viele Geräte die Möglichkeit, den Stand-by-Bedarf zu reduzieren, wenn etwa Displays oder Signalisierungen nach einer gewissen Zeit abgeschaltet werden. Ein sehr gutes Beispiel ist hier die ‘Halo‘-Wallbox von Charge Amps.

Abschließend gibt der Techniker noch einen wichtigen Tipp für die Praxis: „Für die Installation einer Wallbox empfehlen wir vor dem Kauf Fachpersonal einzubinden. Denn nur Profis können die Kompatibilität der einzelnen Komponenten - wie Wechselrichter, Energie Management System und eben der Wallbox selbst - richtig abschätzen.“

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(Bild: kmm)



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