Die Künstlerguppe „Teo Collori in Momento Cigano“ sagte seine Zusage für das jüdische Konzert in Salzburg ab, die „Krone“ berichtete. Elie Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, möchte die Veranstaltung nicht absagen und versichert ausreichenden Schutz für die Publikumsbesucher.
Die Auswirkungen des Israelkrieges zeigen sich auch in Salzburg. Nach Beschädigungen der israelischen Fahne vor dem Schloss Mirabell und der ersten Pro-Palästina-Demo in der Mozartstadt am vergangenen Samstag kam es nun zu einem Paukenschlag für die jüdische Gemeinde in Salzburg: Die Musikgruppe „Teo Collori in Momento Cigano“ möchte aus Angst vor Anschlägen nicht in Salzburg auftreten. Eigentlich hätten sie am 9. November in der Villa Vicina anlässlich des 55. Jahres der Wiedereröffnung der Synagoge Salzburg und des 85. Jahrestages der Novemberpogrome 1938 für die musikalische Umrahmung sorgen sollen. Doch die Slowenen entschieden sich einstimmig für die Absage, die auch die jüdische Gemeinde in Graz betrifft. Denn auch dort hätten die Künstler auftreten sollen.
Publikum sei ausreichend vor Anschlägen geschützt
Elie Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und Graz, möchte die Absage aber nicht einfach so hinnehmen. Er kündigt an, die Veranstaltungen trotz der Umstände stattfinden zu lassen. Für ein Ersatzprogramm sei bereits gesorgt, so Rosen, der den Besuchern die Angst nehmen möchte. Denn durch die Polizei sowie Sicherheitsdienste würde das Publikum ausreichend geschützt werden. Zudem sei eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung ohnehin nur mit Voranmeldung, Passkontrolle und Sicherheits-Check durch geschultes Personal möglich. Kurz vor dem Konzert würden zudem ausgebildete Spürhunde der Polizei den Konzertsaal penibel durchsuchen.
Seit Elie Rosen das Amt des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg von Hanna Feingold übernommen hat, veranstaltet er im Namen der Synagoge regelmäßig Konzerte in der Mozartstadt. Damit möchte Rosen das jüdische Leben für die Bevölkerung sichtbarer machen und die Kultur und den Glauben des Judentums vermitteln.
Elie Rosen war Opfer einer antisemitischen Attacke
Zwischen 1945 und Ausbruch des Israelkrieges blieb Salzburg von Angriffe auf Juden und ihre Einrichtungen verschont. Nicht aber so in Graz: Denn dort kam es vermehrt zu Anschlägen. Und auch Rosen hatte den Hass am eigenen Leib erfahren müssen. Am 22. August 2020 hatte ein Antisemit in Graz versucht, Rosen mit einem Holzprügel zu verletzen. Zwar hatte sich der Präsident noch in Sicherheit bringen können, doch bis zum heutigen Tag prägt Rosen die Attacke.
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