Der Heckenschütze (Bild) hatte sich laut Bericht der Exekutive gegen 17 Uhr in seiner Wohnung in der Schlüsselhofgasse nahe der HTL verschanzt und vom Balkon aus mehr als 20 Schüsse abgegeben. Bei der Polizei gingen zahlreiche Notrufe ein. Augenzeugen berichteten von "dramatischen Szenen" vor allem in der schmalen Straße vor dem Mehrparteienhaus. Menschen seien "in Panik geflüchtet" oder hätten sich hinter parkenden Autos versteckt.
Das Gebiet wurde von der Polizei großräumig abgesperrt. Anrainer wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und sich von den Fenstern fernzuhalten. Die Einsatzkräfte hatten allerdings alle Hände voll zu tun, Schaulustige vom Tatort fernzuhalten.
Feuer auf Cobra-Beamte eröffnet
Gegen 18.45 Uhr drangen schließlich Mitglieder der Sondereinsatzeinheit Cobra in das Gebäude ein. Im Stiegenhaus trafen sie auf den Verdächtigen, der sofort zu schießen begann - mit einem nachgebauten AK-47-Sturmgewehr ("Kalaschnikow"), für das er mehrere Magazine zur Verfügung hatte, wie sich später herausstellte.
Der Mann konnte rasch überwältigt werden, berichtete die Polizei. Die eingesetzten Beamten blieben unverletzt, ebenso der Schütze, der allein in seiner Wohnung gewesen war. Ein Diensthund - der Belgische Schäfer "Aruso" - wurde von einem Projektil tödlich getroffen, als er den Schützen attackierte.
"Arbeitsloser Sonderling"
Am Abend wurde der Verdächtige - nach Informationen der "Krone" handelt es sich um den 1960 geborenen Josef N., der von Nachbarn als "arbeitsloser Sonderling mit Hang zum Glücksspiel" beschrieben wird - in der Polizeidirektion Steyr befragt. Über eine U-Haft werde in den kommenden Tagen entschieden.
Bisher sei Josef N. den Behörden nie einschlägig aufgefallen. Dass bei dem gesamten Vorfall keine Menschen zu Schaden gekommen sind, grenzt für Polizeisprecher Adolf Wöss schlicht "an ein Wunder".
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