Mit dem Sänger James Blunt kommt 2024 ein echter Weltstar nach Krems. Dem in ganz Österreich erfolgreich tätigen Unternehmer Othmar Seidl gelang es, den Star für einen Auftritt beim Festival am Steiner Tor zu gewinnen. Gewinn verbuchen will an Seidls Coup aber offenbar vor allem wieder die Stadt.
Wie berichtet, führte Seidl bereits für das heurige Festival 33.000 Euro an Lustbarkeitsabgabe ab. 15 Prozent der Ticketumsätze flossen in die Stadtkasse. Mehr Geld, als in den meisten anderen Städten geflossen wäre. Und zu viel für Seidl, der dann auch mit dem Gedanken spielte, das Festival anderswo auszutragen.
Gemeinsam mit Erwin Goldfuß (Wachauer Volksfest), Peter Hauswirth (Betreiber Cinemaplexx) und Benjamin Aigner-Seidl sowie Lukas Aigner, den beiden Betreibern der Eventstage, verfasste Seidl Ende Juni einen Brief an die Kremser Stadtpolitik, in dem eine Abschaffung oder Reduktion der Lustbarkeitsabgabe gefordert wurde. Und das auch scheinbar mit Erfolg.
Ich biete allen in der Kremser Stadtpolitik ein Gespräch an. Gibt es keine faire Lösung, dann ist der Zug leider abgefahren.
Othmar Seidl
Bild: Attila Molnar
Im Juli signalisierte die Stadtführung Bereitschaft, an der „Steuerschraube“ zu drehen. Die ÖVP präsentierte daraufhin – wie berichtet – sogar einen Vorschlag, der eine gestaffelte Reduktion vorsah – und laut Seidl nicht nur von ihm, sondern auch von der Stadtführung für gut befunden wurde. Passiert ist seither aber fast gar nichts. Fast– denn eine eigene Arbeitsgruppe tagte zumindest bereits einmal. „Zeitnah“, so heißt es aus dem Magistrat, soll nun ein zweiter Besprechungstermin folgen.
„Politische Entscheidung“ angekündigt
„Beratungen sind im Gange. Wir können und dürfen eventuellen Ergebnissen nicht durch Medienberichte vorgreifen. Das Ergebnis wird auf einer politischen Entscheidung beruhen“, erklärt Hannes Zimmermann aus dem Rathaus. Für die ÖVP sind das nur Lippenbekenntnisse. „Der Gewinn eines Balls soll den Maturanten zugutekommen und nicht das Stadtbudget aufbessern“, erneuert Vizebürgermeister Florian Kamleitner auch seine Forderung nach einer Befreiung von der Lustbarkeitsabgabe für Schulen.
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