Passend zu Halloween hat die Berufsrettung Wien am Dienstag ein „Horrorvideo“ auf Facebook gepostet. Darin ist eine junge Sanitäterin zu sehen, die eine leere Wohnung betritt und mysteriöse Anrufe erhält. „Bei (leider) einer Vielzahl an Einsätzen fühlen sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie in einem Horrorfilm“, schrieb die Berufsrettung dazu.
In dem Video kommt eine junge Sanitäterin in eine Wohnung und meldet sich mit „Rettung Wien“. Doch vergeblich - niemand ist zu Hause. Schließlich läutet ein Handy unter einer Bettdecke. Die Sanitäterin hebt ab und hört eine verzerrte Stimme. Sie wird auf eine Überwachungskamera hingewiesen, die eine Frau im Nachthemd in einer Ecke des Raumes zeigt. Was es mit ihr auf sich hat, verrät der Kurzfilm nicht. Die unbekannte Frau macht keine Bewegung, spricht auch nicht.
Hier sehen Sie das Video der Berufsrettung Wien.
„Läuft uns kalt über den Rücken“
Die verzerrten Stimmen werden immer lauter - sie handeln von Gründen für Einsätze der Rettung. Das Szenario wird bedrohlicher. Der Sanitäterin gelingt es nicht, das Handy auszuschalten, und die Stimmen zu verdrängen. „Leider läuft es uns bei manchen Einsätzen kalt über den Rücken“, schrieb die Berufsrettung Wien auf Facebook zu dem Video. So würden sich österreichweit etwa Menschen wegen Blasen am Fuß, Wasser im Ohr oder einem Fingernagel im Gesicht melden. Das seien alles keine Einsätze, für die die Notfallrettung gedacht sei. „Schon gar nicht für die bestausgebildeten Sanitäterinnen und Sanitäter und die einzige Berufsrettung in Österreich.“
Andere Anlaufstellen
Wer Hilfe brauche, bekomme sie aber auch. Alternativen zur Rettung seien etwa der Ärztefunkdienst (141), die Gesundheitsberatung (1450), Haus- oder Fachärztinnen beziehungsweise Haus- oder Fachärzte. Dazu postete die Wiener Berufsrettung noch den Hashtag #NurimNotfall144.
Die Reaktionen auf das Video fielen am Dienstag gemischt aus. Während sich die einen für den Einsatz der Rettung bedankten, wiesen andere Nutzerinnen und Nutzer darauf hin, dass es nicht empathisch sei, fehlende Notfälle mit einem Horrorfilm zu vergleichen - Schließlich könne es sich um eine subjektive Notsituation handeln, die genauso ernst genommen werden solle - oder kritisierten Abgehobenheit aufgrund des Hinweises der Ausbildung. Das könne so gelesen werden, dass andere, teils ehrenamtliche Hilfsorganisationen schlechter ausgebildet seien, meinte ein Nutzer.
Deren Arbeit wolle man nicht klein machen, verteidigte sich die Rettung. Man beziehe sich lediglich darauf, dass etwa ein Drittel des Personals die „höchste nach der österreichischen Rechtslage erreichbare Ausbildung für Sanitäterinnen und Sanitäter besitzt.“
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