„Alles Licht, das wir nicht sehen“ ist das neue Prestige-Projekt von Netflix. Stars wie Mark Ruffalo, Hugh Laurie und Lars Eidinger sind bei dem Drama um ein blindes Mädchen dabei. Doch wie wird ein riesiges Weltkrieg-Filmset eigentlich blindengerecht gemacht?
Ein blindes Mädchen, das sich im Zweiten Weltkrieg in Frankreich ganz alleine durchkämpfen muss und auch noch von einem Gestapo-Offizier verfolgt wird - „Alles Licht, das wir nicht sehen“ von Anthony Doerr wurde zum Weltbestseller. Nun hat Regisseur Shawn Levy daraus eine Miniserie gemacht: „Mich hat die Story beeindruckt, in der die Hoffnung vor dem Hintergrund der Finsternis und des Kriegs Bestand hat.“
Tatsächlich war die Ehrfurcht vor dem Stoff wohl ein bisschen zu groß, sodass in der neuen Netflix-Serie einfach zu dick aufgetragen wird, was sowohl inhaltlich als auch optisch zutrifft. Heraus kam eine Art Weltkrieg auf Hochglanz, in der viele Figuren entweder herzensgut oder dämonisch böse sind. Lars Eidingers Nazi Reinhold von Rumpel etwa wirkt fast wie ein Comic-Bösewicht. Aber wer es ein bisserl kitschig mag, wird Freude an der Serie haben.
Mit dabei sind auch Superstar Mark Ruffalo als Vater der blinden Marie-Laure, „Dr. House“ Hugh Laurie als ihr Onkel Etienne, Louis Hofmann („Dark“) und der Österreicher Felix Kammerer („Im Westen Nichts Neues“). Die Hauptrolle spielt Aria Mia Loberti, die selbst blind ist und für die das Filmset mit zahlreichen Maßnahmen barrierefrei gemacht wurde. So wurden Anweisungen für sie in Blindenschrift angebracht, bei Markierungen darauf geachtet, dass sie sie wiederfinden kann und Kameraleute schnipsten mit den Fingern, damit sie ihre Position immer erfassen konnte. Eigens angefertigte dunkle Kontaktlinsen verhinderten im hellen Licht am Set, dass ihr Restsehvermögen geschädigt wurde.
Loberti selbst wiederum ging extra mit einem Blindenstock, wie er während der Kriegsjahre üblich war, durch die Gassen, in denen gedreht wurde, um zu spüren, wie viel schwieriger es für Blinde damals war, sich zurechtzufinden. Trotz ihrer Beeinträchtigung hat sie außerdem viele Stunts selbst gemacht und gelernt, wie man eine Waffe abfeuert.
Ruffalo über die Zusammenarbeit mit Loberti: „Es ist unglaublich, dass Aria zum ersten Mal vor der Kamera stand, sie war am Set sofort in ihrem Element. Sie wollte mehr über Schauspielmethoden erfahren und ich half ihr gern, so gut ich konnte. Ich war am Film-Set so etwas wie ein Ersatzvater für sie.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.