Weiden unter Modulen

Diese Photovoltaikanlage wird von Schafen gepflegt

Beim Kelag-Umspannwerk in Bleiburg entsteht die neue PV-Anlage.

(Bild: Adrian Hipp)

Stromerzeugung und Landwirtschaft gehen bei der neuen PV-Anlage der Kelag in Bleiburg Hand in Hand.

Es wird ein eigenwilliger Anblick werden, wenn beim Kelag-Umspannwerk in Bleiburg die neue Photovoltaik-Freiflächenanlage entstehen wird und unter den Modulen Schafe weiden werden. Im Frühjahr ist es so weit. Gestern erfolgte der Spatenstich für die erste Anlage der Kelag in Kärnten, bei der die Produktion von Sonnenstrom und Landwirtschaft kombiniert werden. Hier sollen jährlich 2,1 Million Kilowattstunden erzeugt werden, was dem Bedarf von 600 Haushalten entspricht. In den nächsten Tagen geht der Bau los, werden 900 Pfähle als Halterung für 3500 Module in den Boden gerammt.

Auch die Schafe waren beim Spatenstich interessiert dabei.

(Bild: Adrian Hipp)

„Die Module werden allerdings höher als gewöhnlich montiert, die Verkabelungen mit einem Verbissschutz ausgestattet“, erklärt Kelag-Projektleiter Peter Prebio. Denn für die Pflege der zwei Hektar Grünfläche, die zu drei Viertel aus Privatbesitz, einem Viertel von der katholischen Kirche stammt, sind Schafe zuständig. Der Betrieb „Shoafbauer“ in Moosburg stellt 40 seiner 350 Mutterschafe für die Beweidung ab, die das Zuwachsen der Fläche verhindern. Eine Dienstleistung, für die sonst maschinelle Hilfe angefordert werden muss, im aktuellen Fall aber Schafzüchtern ein Zusatzeinkommen bietet.

Diese Anlage ist ein sichtbarer Baustein für die Energiewende, der zeigt, dass Klimaschutz und Naturschutz Hand in Hand gehen können.

Danny Güthlein, Kelag-Vorstand

„Wir werden in den nächsten Jahren wertvolle Erfahrungen sammeln“, ist auch Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber schon gespannt. „Shoafbauer“ Thomas Huber hat keine Bedenken, dass seine Tiere mit der Anlage nicht kompatibel sein könnten: „Die Module sehen sie als Schattenspender und die Kabel interessieren sie nicht.“