Der SCR Altach hat nach neun Jahren wieder das Viertelfinale im ÖFB-Cup erreicht. Im Duell zweier punktegleicher Fußball-Bundesligisten setzten sich die Vorarlberger am Donnerstag gegen den FC Blau-Weiß Linz mit 2:0 (1:0) durch. Lukas Gugganig (33.) und Dominik Reiter (73.) erzielten die Altach-Tore vor heimischem Publikum in einer zur „Regenschlacht“ mutierten Partie.
Die eingespieltere Mannschaft setzte sich durch. Altach-Trainer Joachim Standfest hatte auf die nominelle Einsergarnitur gesetzt und den zuletzt fehlenden Dejan Stojanovic im Tor zurück begrüßt. Gerald Scheiblehner baute Blau-Weiß hingegen vollständig um. Im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen den WAC zuletzt liefen neun Neue auf. Die frischere Elf verzeichnete bei Starkregen anfangs die gefährlicheren Szenen.
Ein Griff von Felix Strauss im Altach-Strafraum ans Trikot des durchbrechenden Conor Noß blieb von Schiedsrichter Sebastian Gishamer ungeahndet (8.). Einen Video Assistent Referee (VAR) gibt es in dieser Phase des Bewerbs nicht. Stefan Feiertag ließ kurz darauf die Großchance auf das 1:0 aus. Obwohl die Altach-Verteidigung auf den Stürmer im Fünfmeterraum vergessen hatte, verunglückte der Kopfball völlig (16.).
Die Vorarlberger ließen erahnen, warum sie mit einer schon vier Spiele andauernden Torflaute angetreten waren, brachen aber infolge eines Eckballs den Bann: Gugganig köpfelte nach Flanke von Lukas Fadinger aus kurzer Distanz ein (33.). Der langjährige Altach-Goalie Andreas Lukse war ohne Abwehrchance.
Altach kontrollierte danach aus einer stabilen Abwehr heraus die Partie, die trotz widriger Rasenverhältnisse recht unterhaltsam verlief. Bei den allerdings vergeblich nachlaufenden Linzern kamen zur Stundenmarke vier Neue, darunter Ronivaldo. Der Torjäger konnte den Ball in guter Position nicht bändigen (64.).
Im Konter gelang Altach die Vorentscheidung. Reiter klopfte zunächst mit einem Kullerball an, nachdem er Lukse umkurvt hatte und ausgerutscht war (66.). Der „Joker“ spielte in der 73. Minute aber erneut seine Schnelligkeit aus und war nach Lochpass von Atdhe Nuhiu mit einem wuchtigen Schuss ins kurze Eck erfolgreich. Auch mithilfe von Debütant Manuel Prietl brachten die Heimischen den Sieg ohne Zittern ins Trockene.
„Haben Cupfight angenommen“
„Bei den Bedingungen ist es wirklich schwer gewesen. Wir haben den Cupfight richtig angenommen und die richtigen Mittel gefunden“, sagte Reiter im ORF. Standfest betonte: „Im Cup ist sehr viel möglich. Wir sind verdient durch, hatten aber anfangs Glück mit der Elfmetersituation.“ Beim letzten Viertelfinal-Vorstoß der Altacher war 2015 im Frühjahr gegen Salzburg Schluss (0:4).
Scheiblehner trauerte einem „glasklaren“ Elfmeter nach. „Der Spielverlauf hat nicht für uns gesprochen. Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht“, sagte der Linzer Trainer. „Auf diesem schwierigen Boden ist es dann schwierig, einen Rückstand aufzuholen. Gratulation an Altach, sie haben es schlussendlich auch verdient, weil sie genauso gefightet haben.“
Die Ergebnisse vom Cup-Achtelfinale:
SCR Altach - FC Blau-Weiß Linz 2:0 (1:0)
Tore: L. Gugganig (33.), Reiter (78.)
SKN St. Pölten - SC Austria Lustenau 4:0 (3:0)
Tore: Barlov (19., 43.), Monzialo (25.), Grujcic (55./Eigentor)
FK Austria Wien - SK Austria Klagenfurt 1:0 (1:0)
Tor: Asslani (24.)
TSV Hartberg - Red Bull Salzburg 4:5 i.E. (1:1, 0:0)
Tore: Entrup (67.) bzw. Ratkov (77.)
Kapfenberger SV - LASK 5:6 i.E. (0:0)
SKU Amstetten - SK Rapid 1:5 (0:2)
Tore: Starkl (64.) bzw. Grüll (29./Elfmeter, 57.), Kühn (39.), Kerschbaum (54.), Mayulu (85.)
DSV Leoben - WAC 1:1 n.V. (0:1,1:1), 5:4 i.E.
Tore: Alar (56.) bzw. Ballo (40.)
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